Ach wie grausam kann Wissenschaft sein! Da foltert man wissentlich unschuldige Marshmallows, nur weil man herausfinden will, ob bzw. welche Blagen in der Lage sind, sich ‚mal für ein paar Minuten zu beherrschen. Walter Mischel heißt der „Erfinder“ dieser grausamen Praxis, die sich auch noch als psychologische Untersuchung über das – was für ein Wort! – Belohnungsaufschubsparadigma tarnt. Auf YouTube wird das Ganze mit lustiger Musik garniert und dem schaulustigen Pöbel zur Erbauung vorgeführt – und niemand scheint sich über das Leiden der Marshmallows aufzuregen. Nur das Mädel ganz am Ende hat ein Herz für die weichen Süßspeisen und verkürzt beherzt deren Leidenszeit …
… dafür dürfte sie allerdings im Erwachsenenalter „von anderen Menschen als stur auf etwas beharrend, schnell frustriert und neidisch beschrieben“ werden. Die Marshmallow-Folterer hingegen kommen viel besser weg, sie „konnten mehr Stress vertragen, hatten eine größere soziale Kompetenz und waren selbstbestimmter, vertrauenswürdiger, zuverlässiger und akademisch erfolgreicher„. Behaupten zumindest Psychologen (wie der bekannte Prof. Philip Zimbardo) und haben deshalb weiter gefoltert: Hier mal ziemlich nackisch, da mit Kindergesang oder dort mit Psychologen-Tipps für die Kindererziehung. Wenig überraschend ist, dass Glaubensfanatiker solche Folterer gerne als positive Beispiele vorstellen.
Kommentar verfassen