Nachdem in den USA schon wieder die Vorbereitung für das AMAZ!NG MEETING 2014 laufen, hier noch ‚mal ein Highlight aus dem Vorjahr: Peter Boghossian’s Vortrag über Authenticity
… und als Zugabe noch ein Interview mit ihm:
Viel Spaß!
Nachdem in den USA schon wieder die Vorbereitung für das AMAZ!NG MEETING 2014 laufen, hier noch ‚mal ein Highlight aus dem Vorjahr: Peter Boghossian’s Vortrag über Authenticity
… und als Zugabe noch ein Interview mit ihm:
Viel Spaß!
Emil Schmidt hat sich einen lustigen Titel gegeben: er nennt sich „Entscheidungshebamme“. Ansonsten frönt er der so genannten „Stundenastrologie„. Dies ist ein vollkommen wahnwitziger Zweig der Sterndeutung, denn dessen Vertreter behaupten, dass eine an sie gestellte Frage mittels des Horoskops zum Zeitpunkt der Fragestellung (… also des Moments an dem sie geruhen sich mit dieser Frage zu beschäftigen) beantworten können. Die gleiche gestellte Frage müsste also zu verschiedenen Zeitpunkten garantiert anders beantwortet werden – und da es ja häufig um Fragen nach irgendwelchen Entscheidungen geht, nennt sich Herr Schmidt eben – nun ja …
Nun scheint der Mann aber ein wenig verängstigt zu sein, und woran das liegt hat er in einem pdf-Dokument niedergeschrieben (ich habe es natürlich heruntergeladen, wer weiß wie lange der Link noch funktioniert). Auch hat er gleich noch ein wenig Werbung bei Astrologie.de gemacht, denn er möchte zu diesem Thema mit allen Interessierten eine Telefonkonferenz machen – und zwar am 31.März ab 19:00 Uhr (wer sich das antun möchte: hier ist das Anmeldeformular – ich habe leider keine Zeit). Aber was ist nun eigentlich das Thema? Schauen wir einfach in das pdf-Dokument, also zunächst mal auf die Überschrift:
Nach ein wenig allgemeinem Gelaber …
… bringt er ein ominöses „Krachen“ ins Spiel und nennt sogar einen Zeitraum:
Blöd ist natürlich, dass er gar nicht wissen will, was das in der Realität zu bedeuten hat – oder traut er sich nur nicht es zu sagen? Nachdem er sich von Verschwörungstheorien und Weltuntergangsprognosen distanziert hat wird er aber ein wenig konkreter:
Aha, kein Wasser, keine Banken, keine Supermärkte – aber warum? Immerhin scheint er ein wenig daran zu glauben, denn er will sich selbst vorbereiten:
Herr Schmidt empfiehlt also seinen Lesern für die Zeit in gut 2 Wochen einen Vorrat anzulegen, möchte aber keine Angst schüren. Die Vorräte sollen eine Art „Versicherung“ sein, und man solle diese Tage als eine Art „Urlaub“ anzusehen. Aber warum warnt er dann? Und vor allen Dingen vor was warnt er? Wer im pdf-Dokument auf Antworten hofft wird enttäuscht. Es gibt ein paar halbgare Hinweise auf irgendein kollektives Bewusstsein, dass sich gerade in irgendeiner Form ausprägen soll und als einzige Begründung folgt die folgende – sinnfreie – astrologische Schwurbelei:
Blablabla! Was das denn genau bedeuten soll wird – zumindest hier – nicht verraten. Aber es soll unangenehm werden:
Tja, Herr Schmidt, solange sie sich nicht trauen hier irgendetwas Konkretes zu schreiben sondern nur ein wenig schwarzseherisch herumraunen machen Sie genau das was sie – laut ihrem eigenen Text – gar nicht wollen: Sie verbreiten eine diffuse Angst unter ihren Fans. Dass sie selbst hoffen, mit ihren Befürchtungen falsch zu liegen ändert daran nichts.
Ganz anders ist es bei dem Astrologen Rainer Bardel aus Klagenfurt. Dieser lädt zu einem „Workshop“ am nächsten Freitag ein, und gibt vorab eine Art Schnelldurchlauf durch das Jahr 2014:
Die ersten Wochen des neuen Jahres brachten schon viele Prüfungen mit sich. Die nächste Spannung, wie Bardel es nennt, erwartet er rund um den 14. April, die Karwoche. Hier sei mit Erdbeben, Kriegsauseinandersetzungen und sogar Anschlägen zu rechnen. Es ist eine Prüfung für die Menschheit.
Ist es das, was den Herrn Schmidt zu seiner Vorratshaltung motiviert? Ein Erdbeben, Krieg oder Anschläge? Und warum gibt’s dann kein Wasser, keinen Supermarkt und keine Bank hier bei uns? Immerhin, glaubt man Herrn Bardel, ist das Ganze dann auch bald wieder vorbei:
Rund um den 28. Mai heißt es dann aber aufatmen […]
Uff! Da sind wir aber froh!
[… ] und spätestens am 17. Juni gewinnen die Themen Familie, Ehe, Nachwuchs an Bedeutung.
Nun ja, ob gerade diese Themen immer unbedingt zum Aufatmen führen?
Erst am 11. November sei mit einer weiteren Spannungszeit zu rechnen.
Aha, Spannungszeit – so so … … schade, dass ich am Freitag nicht in Klagenfurt bin, denn der Herr Astrologe und Kartenleger hat ja ganz explizit nichts dagegen, wenn auch Skeptiker zu seinem Workshop erscheinen …
Aber für die Zukunft sollten sich Bardel und Schmidt einfach kurz schliessen. Schmidt übernimmt im April die Katastrophen von Bardel und liefert dafür dem Österreicher ein paar handfeste Gründe für die ab November drohende „Spannungszeit“.
(Das waren die Nummer 26 und 27 der Astrologen / Wahrsager / Hellseher für 2014)
Heute geht es – passend zum Frühlingsanfang um das Thema Liebe. Helene Fischer würde die Dame hierzulande heißen, aber keine Angst, jetzt kommt kein Überfall mit schnulzigen Schlagern – denn diese Forscherin kommt aus England und heißt Helen Fisher und sie erforscht die Liebe und was sie mit uns macht:
Hier „the brain in love“ (bei TED mit deutschen Untertiteln):
Auch zu „why we love, why we cheat“ gibts Untertitel bei TED:
Und die ultimative Frage „why do fools fall in love“ wird hier geklärt:
Upps – hier natütrlich:
Viel Spaß!
Seit vielen Tagen ist der Flug der Malayan Airlines mit der Flugnummer MH370 verschwunden und die Vermutungen darüber, was denn tatsächlich mit dem Flugzeug und den Passagieren geschehen ist werden immer wilder. Solange es keine Antwort auf die drängenden Fragen gibt, solange bleibt natürlich Zeit für allerlei Spekulationen, aber egal ob es ein tragisches Unglück, eine Flugzeugentführung oder gar eine Art terroristischer Anschlag war, solange wir nicht mehr wissen als bisher, solange sollte man sich mit Spekulationen zurückhalten, denn immerhin geht es um das Leben von etwa 250 Menschen. Aber solche mysteriösen Geschehnisse haben auf einige Astrologen eine geradezu magische Anziehungskraft, sie müssen sich einfach ihrer astrologischen Erklärungsdiarrhoe hingeben – das erklärt zwar nichts, aber sie und einige ihrer Fans scheinen diese perverse Art von Leichenfledderei als eine Art Hobby zu betrachten …
Bereits am 9. März analysierte die US-Astrologin Beth Turnage, dass es wohl ein plötzlicher Unfall war und der Pilot den Kurs nur deswegen wechselte, weil er eine Notwasserung probieren wollte – die dann aber wohl nicht funktionierte. Dies erkannte sie auf Basis des Horoskops des damals letzten bekannten Funkkontakts des Flugzeugs.
Der indische Astrologe Yuvaraj Sowma war sich am letzten Mittwoch sicher, dass es am Donnerstag große Fortschritte bei der Suche nach dem Flugzeug geben sollte – war aber wohl nichts, vielleicht hätten die Leute ja mehr beten sollen, denn dies sollte, nach Meinung des Astroschwurblers, das Auffinden des Flugzeugs unterstützen.
Eine andere indische Astrologieseite war sich ebenfalls sicher:
And, before the week is over (week from the date of the take off), the teams searching will have some firm answers – and location of the debris/ traces.
Nein, falsch! Und ob die Vermutung stimmt, es habe sich um ein eher technisches Problem gehandelt, ist ja noch lange nicht klar.
Bei Astrophoenix musste der „Astro-Fox“ seine Deutungen erbrechen, und wollte (am 14. März) folgendes aus den Sternen gelesen haben:
Es ist im Meer versunken.
Personen (oder nur eine) an Board sind für den Absturz verantwortlich.
Die Personen (oder die eine) haben den Selbstmord in Kauf genommen.
(Wenn es einer der Piloten war, so litt er an Depressionen oder Wahnvorstellungen)
Der Pilot hat selbst (oder unter Zwang) das Flugzeug zum Absturz gebracht und ins Meer gestürzt.
OK, die erste Aussage ist nicht unwahrscheinlich, aber der Rest sind genau die Dinge, über die die Nachrichtenagenturen auch spekulieren. Welches Horoskop der Mann zurate gezogen hat ist unklar, aber er muss sich dann noch mit 2 Kreisen auf einer Karte lächerlich machen – da soll man nämlich das Flugzeug finden … … oder
#nicht eingezeichnet: 5°N87°W, das ist südlich von Kalkutta und östlich der Nordspitze von Indonesien. Ursache ist dabei nicht das Ausgehen des Kraftstoffs sondern Geschehnisse an Bord. (Durchdrehen des Piloten oder eine Mißglückte “Einmischung/Übernahme”.)
Ach Herr-Astro-Fox, macht es eigentlich Spaß auf dem Rücken von knapp 250 Menschen solchen Unsinn zu blubbern?
Den Vogel schießt aber wieder einmal meine Lieblings-Online-Astrologiepostille ab, denn dort gibt es gleich zwei lange Texte zum verschwundenen Flugzeug. Im ersten Astrogelaber (Autorin sri) werden immer zwei verschiedene Daten (also Datum, Uhrzeit und Ort) zu einem einzigen Horoskop zusammengefasst (das nennt man Synastrie, man zeichnet also zwei Horoskope quasi „ineinander“ – und hat dann natürlich viel mehr Deutungsmasse), und schon diese Auswahl ist irgendwie schräg. Aus den gemeinsamen Horoskopen von
wird folgendes geschlossen:
Damit wäre ein terroristischer Einfluß möglich.
Na klar, wer mit Terrorismusdaten sucht, der glaubt auch solches zu finden. Ich frage mich was passiert wäre, wenn die Leute von der Astrologiepostille das Geburtsdatum des Papstes, oder das von Peter Maffay, oder das vom letzten Fußball-WM-Finale für die Synastrie benutzt hätten – unsinniger wäre das auch nicht gewesen, aber vielleicht hätte es gezeigt, dass an Bord des Flugzeuges mindestens ein Katholik gesessen hatte, dass irgendjemand suboptimale Musik auf dem Kopfhörer hatte oder dass sich im Koffer eines Fluggastes ein Fußball befand. Aber die Loop-Leute wären nicht die Loop-Leute wenn sie sich nicht noch ein scheunentor-breites Hintertürchen dazufantasiert hätten:
Betrachtet man allerdings die Achs-Überlagerung 12/6 plus Sonne dieses ersten WTC-Hits mit dem MC/IC des Signals oben, deutet sich auch an, dass der terroristische Verdacht unter Umständen reine Täuschung ist.
Fazit des ersten Textes: Nichts Genaues weiß man nicht, also warum dann das Ganze?
Der zweite Text stammt vom 15. März, kann jetzt also die neuen „Erkenntnisse“ mit verbraten (Autor: „meta“). Und man bietet sogar eine Art „Hilfe“ an:
[…] aber vielleicht mag sich ja der eine oder andere Hinweis zeigen, der zumindest für die Rettungskräfte hilfreich auf ihrer Suche nach möglichen Ursachen und Hintergründen ist.
Und wo ist die eingehende Betrachtung der Horoskope der Flugbegleiterinnen, der Leute im Kontrollturm, der Mechaniker auf dem Flughafen von Kuala Lumpur oder der Tante der Ehefrau des Bruders des Fluggastes auf Platz 22C? Egal, soviel Arbeit haben sich die Autoren wohl nicht gemacht – und da der erste Offizier wohl auch von den Behörden überprüft wurde kann man ihn jetzt zum astrologischen Sündenbock stempeln:
[…] dann finden sich bei ihm die klassischen Auslöser für Unberechenbarkeit und heimliche Absichten. Eingebunden in die energetischen Hauptakteure des Großen Quadrats. Seine Sonne auf 11° Widder wird gerade in diesen Tagen von Uranus überlaufen, dass Quadrat von Jupiter ist ebenfalls fast exakt. Im Vorfeld hat Pluto schon seit einigen Monaten für Probleme gesorgt und auch die genaue Konjunktion von Neptun mit seiner Radix-Venus in den letzten Wochen und Monaten macht ihn eher zu einem Kandidaten für genauere Überprüfungen. Als Anlage hat er eine Sonne-Jupiter Konjunktion im Quadrat zu Neptun im Steinbock, auch hier kann zumindest der Verdacht entstehen, dass er eine Art Doppelleben geführt hat, dass vor allem in den letzten beiden Jahren, durch die Auslösungen von Uranus und Pluto eine neue Dimension bekommen hat.
Ja klar, einem wildfremden Menschen wird per Ferndiagnose ein Doppelleben diagnostiziert astrologisiert – was für eine maßlose Überheblichkeit … … aber man lässt sich ja auch hier eine Hintertür:
Wohlgemerkt – einen Verdacht, denn natürlich könnte man diese Auslösungen auch so deuten, daß er selbst von den Ereignissen als Person „überrollt“ wurde. Nur wenn die momentane Frage aller Ermittler ist, wer von beiden alle Funk-Verbindungen abgebrochen hat und einen völlig anderen Kurs einschlug, stände aus meiner Sicht eher der Co-Pilot im Fokus einer Überprüfung.
Hauptsache ausführlich geblubbert, Herr „meta“ – und auch hier ist sich der Autor nicht zu schade um sich mit einer Karte möglicher Fundorte des vermissten Flugzeugs zu blamieren. Klar, dass hier völlig andere Orte angekreuzt sind als beim oben erwähnten Astro-Fox – ich vermute mal dass beide ähnlich falsch liegen …
Am Ende wird die Terrorismus-Vermutung aus dem ersten Text ad acta gelegt, und eine andere Vermutung geäußert:
Dass man die Maschine auch noch jetzt unversehrt findet, würde ich mir im Sinne aller Angehörigen und Passagiere sehr wünschen. Aber die Geschichte, die sich bisher zeigt, spricht eben eher nicht von Zu- oder Unfällen, sondern von einem verwirrten Menschen, der in einem bestimmten Moment seines Lebens falsche Entscheidungen getroffen hat. Um es freundlich zu formulieren.
… und es wird eine Prognose gegeben, wann man das Flugzeug denn finden wird:
Betrachtet man das gesamte Ereignis als einen Ausdruck der globalen Anspannung unter dem Quadrat von Jupiter, Pluto und Uranus, dann sollte sich aber zumindest in den nächsten 2-3 Tagen klären lassen, wo die Maschine jetzt ist, spätestens wenn der Mond das Quadrat komplettiert.
Nun ja, wir werden sehen was passiert. Die zunehmende Menge an Informationen und die Erweiterung der Suche (jetzt sogar mit Hilfe der ISS) sollte ja irgendwann dazu führen, dass das Flugzeug gefunden wird. Die Selbstüberschätzung der Astrologen, die tatsächlich glauben ihr absurdes Geschwurbel mit weitgehend willkürlich hervorgekramten Horoskopen hätte irgend einen Sinn, ist angesichts der höchstwahrscheinlichen Opfer aber in jedem Fall eine bodenlose Frechheit.
Diese Woche brauche ich ‚mal etwas Leichtes – also gibt’s etwas zu Astro TV, also ein paar Highlights Lowlights und ein wenig Kritik:
Zuerst die Top 10 bei fernsehkritik-tv:
Auch bei „dumm gelaufen“ gibt’s eine Zusammenstellung:
ZDF-Reporter über die Abzocke bei Astro-TV:
Das Wirtschaftsmagazon M€X wagt den Selbstversuch:
Und ZAPP kommentiert kompetent:
Viel Spaß
Nachdem Joy Ayyad – ebenso wie die Allgeiers in ihrer Jahresvorschau – nichts zur Ukraine vorausgesagt hatte legte sie jetzt – ebenso wie die Allgeiers in ihrem Newsletter – nach. OK, sie hatte einmal eine Prognose gewagt, die man als Treffer deuten konnte (Schnee in Ägypten – wobei sie ja nur ungewöhnliche Wetterphänomene prophezeit und den Schnee als Beispiel genannt hatte), aber muss man sie deshalb dauernd wieder befragen? Schaut man sich ihre aktuellen Prognosen zum Weltgeschehen an, dann wohl eher nicht.
Zu Beginn labert sie ziemlich sinnfrei über eine „Erregung der Elemente„, die sich bis Ende April und zum Teil bis in den Mai hinein ziehen soll. Welche Elemente hier wie erregt werden und was dies bedeutet wird nicht erklärt, aber die Folgen werden genannt:
In dieser Zeit sind sehr alarmierende Ereignisse zu erwarten. Das betrifft zum Beispiel den Iran; dort wird es zu einer großen Gärung kommen.
Alarmierende Ereignisse – aha, und welche? Und bei der großen Gärung im Iran dürfte man mit der offiziellen Definition von Gärung (Mikrobieller Abbau organischer Stoffe ohne Einbeziehung von externen Elektronenakzeptoren wie beispielsweise Sauerstoff zum Zweck der Energiegewinnung.„) auch nicht sehr weit kommen.
Auch über die Türkei traut sich Frau Ayyad ein paar Sätze zu, aber auch hier sucht man prüfbare Inhalte vergeblich. Präsident Erdogan ist seit Wochen unter Druck, da ist es trivial vorherzusagen, dass es unruhig sein wird. Sie erwartet dort „große Veränderungen im Bewusstsein der Menschen“ und die Lösung der Probleme „wenn sich entschlossene Führer finden, die sich im letzten entscheidenden Moment in den Prozess einmischen.“ Wer das eventuell sein sollte verschweigt sie natürlich, Namen nennt sie nur für Ägypten.
Vom Iran über die Türkei ist es natürlich nur ein kleiner Schritt …
Das ergibt eine Art Bogen von Südost nach Nordwest: vom Iran in die Türkei.
… zur Ukraine:
Weiter befindet sich die Ukraine auf diesem Bogen.
Aber nur wenn man diesen Bogen sehr speziell malt und über die Türkei heraus sehr individuell verlängert.
Wenn man von der Zeit spricht, in der die Veränderungen auftauchen, läuft alles andersherum: von Nordwest nach Südost.
Und warum soll das so sein, Frau Ayyad? Ist das irgend eine schräg-esoterische Faustregel? Oder schwafeln sie hier einfach wieder ein wenig vor sich her?
Jetzt befindet sich der Fleck der Instabilität über der Ukraine, dann bewegt er sich auf diesem Bogen nach unten. Und in der Ukraine wird es ruhiger.
Ach herrlich, es gibt also einen „Fleck der Instabilität„, und dieser bewegt sich sogar! Offensichtlich kann der sich auch teilen, denn in Venezuela scheint der ja auch gerade aktiv zu sein! Und klar, als Nächstes kommt dann die Türkei – und dann die Gärung im Iran. Falls nicht kann sich Frau Ayyad ja damit herausreden, dass irgendjemand einen Fleckenteufel (nein, für diese Werbeeinblendung werde ich nicht bezahlt) angewandt hat – wie auch immer. Für die Ukraine bedeutet das – laut Frau Ayyad – folgendes:
[…] und nach dem von mir bereits angegebenen Zeitraum der Instabilität wird sich bis Juni das Gleichgewicht wiederherstellen.
Und was bedeutet das? Wie wird dieses Gleichgewicht aussehen? Die spannende Frage des zukünftigen Status der Krim wird natürlich nicht einmal erwähnt. Ist die Ukraine im Gleichgewicht, wenn dieser Teil wegfallen sollte? Oder heißt das nur, dass es dann einfach ruhiger wird (weil der ominöse Fleck ja weitergezogen ist)?
Wie üblich bringt die Frau nichts außer allgemeinem Gelaber, an eine echte Prognose traut sie sich nicht. Von einer Wahrsagekönigin sollte man doch eigentlich mehr erwarten können …
(Noch ein Nachtrag für die Startnummer 5 der Astrologen / Wahrsager / Hellseher für 2014)
Im zweiten und letzten Teil zu (vermeintlich prognostischen) Texten aus Allgeiers Astrologisches Jahrbuch geht es um die Seiten 165 (Wetter 2014) und 194 bis 199 (Nostradamus). Während das Thema „Wetter“ die Allgeiers zu sinnfreiem Geblubber anregt wird es bei Nostradamus (… ich dachte es geht um Astrologisches und nicht darum mehrere Jahrhunderte alte Vierzeiler irgendwie aufzudröseln) dann richtig heftig. Aber erst mal zum Wetter.
Klar, mittels Astrologie das Wetter vorhersagen zu wollen ist ja schon ein wenig bescheuert, aber da für so manche Astrologen auch die ein oder andere Naturkatastrophe unter das Thema „Wetter“ fällt probieren sie’s immer ‚mal wieder. Bei den Allgeiers ist es nicht anders, denn mitten im Wettergeblubber werden plötzlich „vor allem Erdbeben wahrscheinlich„. Ansonsten soll es ein kaltes jahr werden, aber nicht wegen der Sterne sondern wegen des Hundertjährigen Kalenders. Dass dabei auf den kalten Winter 2012/2013 verwiesen wird, ist angesichts des letzten doch sehr warmen Winters schon mal alles andere als richtig. Ansonsten soll es „ein Jahr des Windes“ werden und „möglicherweise auch der Erdbeben und Erdrutsche„; die Tornadogefahr in den USA soll steigen, der Sommer soll zeitweise heiß werden (dieses Mal wegen der Sterne und obwohl der Hundertjährige Kalender das Gegenteil behauptet) und es deutet manches auf „viel Regen und Kälte“ hin. Egal welches Wetter denn kommt, irgendwie wird fast alles in diesem Text erwähnt. Mit dem Satz: „2014 wird Wetter stattfinden“ hätte man sich das Geschwurbel sparen können.
Auf den Nostradamusseiten fragt man sich, auf welchem schlechten Tripp die Allgeiers waren, als sie diese Seiten zusammenschusterten. Die Überschrift …
Welche Gefahren drohen uns 2014
… ist dabei noch das harmloseste an diesem Text. Was dann folgt ist ein ganz tiefer Griff in die von vielen Nostradamusdeutern gut gefüllte Katastrophenmottenkiste – dieses Mal eben für 2014. Erstaunlicherweise wird nicht ein 3. Weltkrieg erwähnt, dieses Mal geht es um einem „Atomangriff“ – auch dies ein alter Hut, den Nostradamusdeuter immer wieder hervorgezaubert hatten. So hatte der „Nostradamusforscher“ Manfred Dimde für 2002 prophezeit, dass Stuttgart in einem atomaren Feuer verglühen würde … … aber zurück dem Allgeier-Text. Es beginnt mit einer hanebüchenen Behauptung:
Alles was wir im Moment im Vorderen Orient erleben, ist genau so vom großen Propheten Michael Nostradamus (1503 – 1566) vorausgesagt worden.
Quatsch! Wo steht das denn? Quelle wird ja keine angegeben! Weiter geht es mit dieser Katastrophe:
Die Klimaveränderungen werden immer drastischer – und wir werden ihnen hilflos ausgsetzt sein. Das wird sich so zuspitzen, dass es schließlich zu einer verheerenden Wetterkatastrophe kommen wird. Mitten im Sommer wird ein verheerender, giftiger Schnee die gesamte Ernte vernichten. Es folgt eine Hungersnot.
Komisch, sollte der Sommer nicht heiß werden? Und warum wurde das bei der Wetterprognose nicht gesehen? Ach so, ich vergaß: Logik ist nicht die Stärke der Allgeiers. Immerhin ist hier sogar eine Quelle angegeben, die „Présage 113“, die im Jahr 1555 veröffentlicht wurde. Laut dem Nostradamus-Deuter Ray O. Nolan bezieht sich das aber auf das Jahr 1563. Nun ja, egal – irgend einen Blödsinn kann man ja immer aus diesen Versen extrahieren, wie das geht konnte man 2010 bei der GWUP nachlesen. Danach wird von einem großen blutigen Aufstand gefaselt, der von radikalen Gruppen in Südfrankreich und Oberitalien angezettelt und von islamistischen Terroristen finanziert werden soll. Die Aufständischen sollen rechtsradikale Gruppen sein – wobei dies natürlich bei Nostradamus nirgends steht, der schreibt von den „Roten“. Nachzulesen ist das in der Centurie IV/11, wobei es hier natürlich – wie immer – diverse Auslegungen gibt. Das Ergebnis solcher Terrorphantasien sieht dann so aus:
Die Regierungschefs und ihre Minister werden ermordet. Die Banden werden auch vor dem Vatiken nicht Halt machen. Die gesamte päpstliche Familie wird hingerichtet.
Ha! Immerhin eine Sensation: der Papst hat eine Familie!!!! Und welche Regierungen bedroht sind haben sich die Allgeiers auch irgendwie aus den Fingern gesaugt herbeigedeutelt:
Und so wie es dem Vatikan ergehen wird, so werden die Regierungen in Rom, in Paris, in der Schweiz und anderswo dran glauben müssen. Auch in Berlin?
Blöd nur, dass die Allgeiers schon auf Seite 196 aus dem in der Überschrift genannten Jahr 2014 flüchten und den Aufstand auf Jahre terminieren. Irgendwann soll sogar ein Retter namens „Chiren“ kommen, der aber in einem verseuchten Paris nicht regieren kann. Und klar, Nostradamus hat mit irgendeinem seiner Verse – nach Meinung der Allgeiers – eine radioaktive Verseuchung von Paris nach einem Atomangriff vorausgesagt.
Weiter geht es mit einer Schlacht zwischen Frankreich und „Nordafrika“, zerstörten Küsten in Frankreich, Italien und Spanien sowie Islamisten die in Deutschland auf keinen Widerstand stoßen. Natürlich steht das so nicht bei Nostradamus – das mit Deutschland schon gar nicht, denn in einem ganz kurzen, lichten Moment stellen die Allgeiers fest:
Über Deutschland berichtete er nur sehr wenig. Unser Land war ihm wohl doch sehr fremd.
Was dann folgt ist sowas von lächerlich, dass man sich fragt ob die Autoren ihre Leser für vollkommen bescheuert halten. Am Ende soll der große Retter in Aachen zum Kaiser (von was wird nicht verraten) gekrönt werden und sich zugleich als Oberhaupt der katholischen Kirche erweisen (weil der Papst verschwunden ist). Irgendwie haben die Allgeiers da etwas verpasst – und zwar die letzten paar Jahrhunderte! Und wenn sie am Ende dann doch ein paar Fragezeichen einbauen („Ist das unsere vielleicht unmittelbar bevorstehende Zukunft?„), dann nur um diese nachher wieder hinweg zu relativieren:
Warum sollte Nostradamus ausgerechnet in diesem Punkt, der sein Herzensanliegen war, sich geirrt haben? Er, dem bisher kein Fehler nachgewiesen werden konnte?
Liebe Allgeiers, vor eurem nächsten Text zu Nostradamus empfehle ich euch die mehrmalige Lektüre von Bernd Harders Buch Nostradamus – ein Mythos wird entschlüsselt. Das Leben von Nostradamus ist durchaus spannend und interessant, der hat es nicht verdient, dass man ihm einen solchen Schwachsinn in die Schuhe schiebt. Und wenn man schon Schwachsinn in die Nostradamusverse hindeindeutet, dann bitte richtig!
(Allgeiers Astrologisches Jahrbuch zähle ich als Nummer 25 der Astrologen / Wahrsager / Hellseher für 2014)
Das heutige Video ist nicht immer leicht zu verstehen. Das liegt allerdings nicht an der hervorragenden Referentin Claudia Graneis sondern an einer zum Teil etwas unperfekten Tonqualität. Es geht übrigen um die so genannte „Traditionelle Chinesische Medizin“ und der Vortrag erklärt nicht nur auf welchen unsinnigen Prinzipien das Ganze bruht, es zeigt auch wie wichtig die in der Überschrift genannten Stoffe dort tatsächlich sind:
Viel Spaß!
Allgeiers Astrologisches Jahrbuch ist so etwas wie ein Klassiker. Laut amazon erschien das Büchlein erstmals im Jahr 1998 und ist das beliebteste astrologische Jahrbuch hierzulande. Das Familienunternehmen (Herausgeber: Kurt und Michael Allgeier; Redaktion: Barbara Allgeier; Redaktionelle Mitarbeit: Barbara Arzmüller und Siri Allgeier) hat es geschafft, ganze 286 Seiten zusammenzutragen, wobei der Horoskopteil für die einzenen Tierkreiszeichen schon mal knapp 100 Seiten umfasst. Mit dabei ist traditionell auch ein Artikel zur allgemeinen Lage, der in diesem Jahr auf Seite 6 beginnt und erst auf Seite 18 endet.
Der Artikel beginnt dramatisch, denn …
Streit und Gewalt können eskalieren
Nun ja, so besonders gewagt ist diese Aussage ja nicht, und um welchen Streit oder um welche Art von Gewalt es geht verschweigt das Jahrbuch ja völlig. Nach ein paar warmen Worten folgt plötzlich folgender Satz:
Nach Edgar Cayce leben heute viele Menschen, die einst am Untergang von Atlantis schuldig wurden. Sie haben die Chance es dieses Mal besser zu machen.
Äh, was? Wie alt sollen diese Leute denn sein? Und was sollen sie dieses Mal besser machen? Atlantis ist ein mythisches Inselreich, das mit ziemlicher Sicherheit niemals existierte. Aber einfach völlig sinnfrei ‚mal Atlantis erwähnen – was für ein lächerlicher Schwachsinn! Und weiter geht es mit inhaltsleeren Warnungen, die so klingen:
Diese Welt hat ein besonders kritisches Jahr vor sich.
Der Sternenhimmel ist am „Geburtstag“ des Jahres so sehr in sich verspannt, dass es unten auf der Erde drunter und drüber gehen wird.
Noch heftiger, explosiver und zugleich lähmender geht es kaum.
OK, zum Anfang eines solchen Textes könnte solch allgemeines Geraune ja als eine Art Anreißer durchgehen, aber dann müssten im weiteren Text auch irgendwelche detailliertere Voraussagen folgen … … also erst einmal weiter lesen. Nach zwei Seiten Gelaber über Planeten und deren vermeintliche Auswirkungen wird der Leser aufgefordert, die „schwierigsten Tage“ zu umgehen – indem man sich irgendwie zurückhalten soll, weil ja eh nichts gelingen wird. Die Liste dieser Tage ist lang und enthält sogar zwei Pseudoprognosen:
Wir werden vor allem in diesen Zeiten mit heftigen Naturkatastrophen rechnen müssen. (April, insbesondere Ostern und Dezember)
[…] löst Falschheiten, Intrigen, Wasserschaden aus (10. bis 27. Februar, 26. Mqi bis 2. Juni)
Naturkatastrophen und Wasserschaden – wie originell! Genauer geht’s natürlich nicht, bzw. genauer scheinen es die die Sterne der Allgeiers nicht zu wissen. Was jedoch dann folgt ist sensationell! Die Allgeiers erklären nämlich höchstselbst, dass sie gar nicht in die Zukuft schauen können. Nicht wörtlich natürlich, aber wie sonst soll man den folgenden Abschnitt deuten?
Diese Vorschau auf die Entwicklungen im Jahr 2014 ist in den letzten Augusttagen geschrieben, zur Zeit als die Nationen dem Land Syrien gerade den großen Schlag nach dessen Einsatz von Giftgasgranaten angekündigt hatte. Und kurz vor der Bundestagswahl. Was sich danach noch ereignete, konnte also nicht berücksichtigt werden.
Der Leser soll also Voraussagen für 2014 lesen, obwohl die Autoren selbst zugeben, dass sie den Rest des Jahres 2013 nicht berücksichtigen – hätten sie da nicht einfach auch mal „voraussehen“ können? Und hatten sie nicht im letzten Jahr auch entsprechende Prognosen … … oder hatte etwa gar der Ausgang der Bundestagswahl irgendwelche Auswirkungen auf die astrologischen Gestirnsstände? Um Ausreden sind die Vertreter dieser Branche ja nie verlegen – auch wenn sie sich damit vollkommen lächerlich machen.
Für die Welt insgesamt trauen sich die Autoren dann trotzdem ein paar Aussagen zu (auch wenn die Informationen aus den letzten Monaten 2013 ja fehlten):
Viel ist das ja nicht, und wie immer sind die Prognosen überwiegend so schwammig gehalten, dass man gar nicht so genau wissen kann, was denn nun als Treffer gelten könnte und was nicht. Und dieses lächerliche Blabla setzt sich in der folgenden Vorschau zu 26 Ländern und der EU nahtlos fort. Ein paar Beispiele:
Großbritannien könnte in eine Rezession geraten. Das Horoskop sieht nach einer Lähmung aus. […]
Kanada hat die schwierigsten Phasen hinter sich. […] ab Oktober Verunsicherungen aber auch Katastrophen mit Wasser oder Schnee […]
Syrien hat nun doch katastrophale Sterne (Anmerkung von mir: letztes Jahr hatte das Land diese nicht!!!) […] Baschar al-Assad hat nach wie vor gute Sterne. […]
China konnte das, was die Sterne versprachen, im zurückliegenden Jahr nicht einhalten. In diesem Jahr darf das Land die Erwartungen nicht allzu hoch schrauben. […] Im April könnte es zu heftigen Flutkatastrophen kommen.
Und so weiter, und so fort! Es könnte dies oder jenes, oder eben nicht. Und natürlich führt bei dieser „Vorschau“ meist der Blick in die Vergangenheit die Feder. Japan drohen Naturkatastrophen, Indien eine Flutkatastrophe (wie jedes Jahr!), den Philippinen Seebeben und Schiffsunglücke, dazu ein paar unmotivierte Seuchenwarnungen (Argentinien, Neuseeland) – und wie immer fehlen jegliche genauen Hinweise darauf was denn wann und wo genau passieren soll. Für Ägypten werden übrigens ab Juli neue Aufstände und ein neuer Präsident „hervorgegangen aus dem Militär“ vorhergesagt, während die Vorschau für Russland so richtig dramatisch ist:
Russland könnte so etwas wie eine Revolution erleben. […] Das Volk dürfte sich noch deutlicher gegen Putin erheben sowie seinem Ärger Luft verschaffen.
Tja, vielleicht hätten die Allgeiers statt auf Russland auf die Ukraine blicken sollen. Die aktuellen Geschehnisse in diesem Land kommen nämlich in der Vorschau überhaupt nicht vor – war ja im August 2013 auch gar nicht abzusehen.
Im aktuellen Newsletter des Allgeier-Verlages sieht das natürlich ganz anders aus: Jetzt ist Vitali Klitschko das Thema unter der Rubrik „Astrologie und Zeitgeschehen“, wobei das Ganze wohl schon mit einem Fehler anfängt:
Vitali Klitschko […] ist, nachdem er als Sportler in den Ruhestand gegangen ist, zum Hauptdarsteller eines geschichtswürdigen Ereignisses geworden.
Marina Weisband, bundesweit bekannte Piraten-Politikerin, gebürtige Ukrainerin und während der Aufstände längere Zeit vor Ort in Kiew, stellte in einem Spiegel-Interview klar:
Klitschkos Rolle wird in Deutschland sehr überschätzt. Die Oppositionsparteien sind Teil des Euromaidans, aber nicht die Speerspitze. Klitschko wird als Figur kaum ernst genommen. Ich selbst habe niemanden getroffen, der von ihm begeistert war.
Zwar wünscht sich Frau Weisband trotzdem Klitschko als neuen Präsidenten (in einem späteren Interview), weist aber auch hier darauf hin, dass Klitschko im Rahmen der Revolution sogar ausgebuht wurde … … aber zurück zum Allgeier-Newsletter. Klitschko wird ausführlich gelobt („echter Idealist und Menschenfreund„) und natürlich wieder gnadenlos überschätzt:
Klitschko ist damit der vom Schicksal berufene Revolutionsführer in einer revolutionären Zeit. Vitali Klitschko treibt mit dieser gigantischen Kraft, die in ihm wohnt und die ihm durch die Zeitqualität zufließt, die Umstellungen in seinem Land voran.
Nun ja, einige Warnungen müssen natürlich auch sein, zum Beispiel diese:
Aber, es ist auch eine sehr gefährliche, eine unberechenbare und zerstörerische Kraft, die ihm im schlimmsten Falle sogar das Leben kosten kann.
Klitschko könnte also in den Revolutionswirren auch das Leben verlieren … … eine Stufe kleiner haben’s die Allgeiers nicht. Dass sie sich auch am 26. Februar, dem Veröffentlichkeitsdatum des Newsletters, nicht getraut haben irgend etwas zum weiteren Schicksal der Ukraine zu äußern ist wenig überraschend. Mit einer Prognose zur Zukunft des Landes und zum weiteren Verlauf der aktuellen Krise hätten sie sich ja – zumindest ein wenig – aus dem sprichwörtlichen Fenster lehnen müssen und das versuchen sie bei ihren Texten generell zu vermeiden, damit man ihnen ihre – vermeintlich astrologisch motivierten – Fehleinschätzungen nicht am Jahresende aufs Butterbrot schmiert.
(Allgeiers Astrologisches Jahrbuch zähle ich als Nummer 25 der Astrologen / Wahrsager / Hellseher für 2014 – der 2. Teil folgt in einigen Tagen)
Die wohl selbst (von wem sonst?) ernannte Königin der ägyptischen Wahrsagerei Joy Ayyad hat Anfang Februar ‚mal wieder ein Interview gegeben und sich über die Zukunft geäußert. Dabei widerspricht sie zunächst ‚mal allen Prognosen, es würde ein 3. Weltkrieg bevorstehen, aber das ist wirklich nicht allzu gewagt. Die Zeiten sind heute eben ein wenig anders, als zu den Hochzeiten der (meist nuklearen) Weltkriegsprognosen während des „Kalten Krieges“ – heute sind es überwiegend die Nostradamus-Deuter die dieses Szenario immer noch im Programm zu haben scheinen, sogar für das laufende Jahr. Frau Ayyad grenzte sich davon ab und „prophezeite“ folgendes:
Es wird keinen Dritten Weltkrieg geben. Viele andere Weissager, Astrologen und sogar einige Geistliche prophezeien zwar einen solchen Krieg, das stimmt aber nicht.
Natürlich hat sie auch einen Grund dafür:
Ich verfolge äußerst aufmerksam alle Veränderungen der astronomischen Karte hinsichtlich der Erde. Kein Krieg mit einer massiven Anwendung von Gewalt droht dem Planeten im Allgemeinen.
Welche astronomischen (!!) Änderungen sie meint wird natürlich nicht verraten, es könnte sich aber auch schlicht und einfach um einen Tippfehler des Redakteurs handeln – Astronomie und Astrologie werden ja gerne einmal verwechselt … … aber egal, der 3. Weltkrieg fällt also aus. Das bedeutet jedoch keineswegs Friede-Freude-Eierkuchen für die Welt, denn es lauern ja heute andere „Kriege“:
Die Welt muss sich aber auf andere Schlachten gefasst machen. Es wird zweifelsohne neue Informations- und Wirtschaftskriege geben. Der globale Kampf um menschliche Seelen und Köpfe wird weiter gehen.
Also alles weiter wie gehabt! Eine Prognose die den Status quo dramatisiert (was sie genau unter Informations-und Wirtschaftskriegen versteht wird ja nicht erläutert – meines Erachtens kann man hier sehr viel hineindeuten …), aber ein ultimatives Ereignis – wie eben einen 3. Weltkrieg – negiert hat eine sehr hohe Trefferwahrscheinlichkeit, und ist damit vollkommen lächerlich!
Fast schon eine Überraschung ist es da, dass die Dame noch eine sehr konkrete Prognose zur anstehenden ägyptischen Präsidentenwahl auf Lager hat. Ich kenne mich mit den Bekanntheitswerten der dortigen Politiker nicht aus, aber immerhin wird man prüfen können, ob ihre folgende Prognose sich denn bewahrheitet:
Al-Sisi wird nicht der nächste Präsident sein. Ein anderer Mann wird das Land regieren – und ich bin bereit, seinen Namen zu nennen. Das ist der ägyptische Ex-Regierungschef Ahmed Mohamed Schafik Zaki. Er weilt derzeit in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Dass er siegen wird, bestätigt mein astrologisches Kalkül, aber auch das Buch der Prophezeiungen, das ich berücksichtige. In diesem Buch heißt es beispielsweise, es gehe um einen „Mann der Güte“. Da gibt sein Name Aufschluss („Schafik“ bedeutet auf Arabisch „der Mitleidende“ – Anm. der Red.)
Und dass sie von ihrer eigenen Prognose überrascht ist schreibt sie sogar selbst:
Ich verstehe, dass ich jetzt überraschende Dinge sage, denn diesen Mann hat man hierzulande seit anderthalb Jahren nahezu vergessen.
Nun ja, wir werden ja sehen, wer sich bei den Wahlen (spätestens Mitte April, laut neuer Verfassung) durchsetzen wird.
(Das war ein Nachtrag für die Nummer 5 der Astrologen / Wahrsager / Hellseher für 2014)
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