Fußball WM 2014 – das Achtelfinale: Orakelt Gürteltier Taka einen Sieg für Deutschland? Ja, aber die Gürteltiermehrheit setzt auf Algerien!!! (siehe Updates!)

30 06 2014

Das Achtelfinale der WM steht an und die deutsche Mannschaft muss gegen Algerien antreten, ein Nationalteam das bisher alle (beiden) Spiele gegen die deutsche Mannschaft gewinnen konnte und gemäß den Schafskötteln des Mäährakels von mainTV der absolute Topfavorit dieses Turniers ist:

Aber was sagen denn nun die Orakeltiere zum Spiel? Und ganz besonders natürlich Gürteltier Taka, das bisher als einziges Tier mit seinen Prognosen immer richtig lag? Auf diese Orakelentscheidung werden wir noch warten müssen, denn Taka ist erst am Montag Nachmittag dran (folgt per Update), aber es gibt ja genug anderes Orakelviehzeugs.

Update (30.6., 14:00 Uhr): Orakel Taka hat sich entschieden und nach einigem hin und herrennen dann doch in der deutschen Kiste gefuttert, so sagt es zumindest der Kommentator aus der ZDF-Sendung drehscheibe. Ganz sicher kann man bei diesem Orakel allerdings nicht sein, da der Orakelspruch selbst niemals ungeschnitten gezeigt wird. Vielleicht schaffen es die Macher dieser Videoschnipsel doch einmal, die Orakelentscheidung „in voller Länge“ zu senden …

Bleiben wir aber zunächst bei den Gürteltieren, also bei denen die bisher schon mindestens ein Mal versagt haben. Mancher wird hoffen, dass Tatu und Norman ihre Orakelbilanz heute nicht verbessern können, denn beide setzen – wie auch Arnold aus Heildelberg (Update vom 30.6., 16:30 Uhr) – auf Algerien. Flitz widerspricht, von Brösel und Bao und Arnold sind noch keine Orakelsprüche zu finden. Und daran hat sich bis jetzt auch nichts geändert – ob hier das ein oder andere Orakel einfach aufgegeben wurde? Würde mich nicht unbedingt überraschen … Gefunden habe ich noch ein Gürteltier namens BOBinho, das auf Sieg oder Niederlage tippen darf – damit machen sich die Leute von „Radio BOB“ aber absolut lächerlich, denn dass das Tier den leeren Napf (steht für Niederlage) verschmäht und sich dem gefüllten (steht für Sieg) zuwendet ist wenig überraschend.

Wieder aufgetaucht ist übrigens auch Schildkröte MoMario. Nach dem nicht stattgefundenen Orakelspruch zum USA-Spiel nascht die griechische Landschildkröte dieses Mal am algerischen Salat und orakelt damit der deutschen Mannschaft das gleiche Schicksal wie der griechischen.

Als Orakeltiere sind ja auch Möpse beliebt. Gleich mehrere werden von ihren gnadenlosen Frauchen und Herrchen zu immer neuen Orakel“sprüchen“ gezwungen, und einige mussten bereits zum Achtelfinale antreten. Bei den bisher eher auf Unentschieden programmierten Puchheimer Möpsen war dieses Mal nur ein Tier am Start, tippte auf Deutschland (die Unentschieden-Option war natürlich entfernt worden) und es wurde leider nicht gezeigt ob das Ritual des Beinchenhebens am Torpfosten (die Näpfe stehen ja immer in einem Fußballtor) wieder durchgeführt wurde. Ferienwohnungswerbemops Berta sieht die Löwkicker ebenfalls im Viertelfinale und Mops Otto von Radio Nordbayern stimmt auch zu. Während Mops Florentin auf Algerien sitzt, gibt es noch keinen Orakelspruch von Mops Hugo, dem Mopsorakel bei Radio RPR1 (das Vieh heißt Marvin und hat inzwischen für Deutschland orakelt) und diesem Mops (der den Oranjesieg gestern richtig erfuttert hat). Aber da Möpse ja offensichtlich sowieso als Orakel eher unzuverlässig sind, schaue ich mich jetzt ‚mal bei anderen Tierarten um.

Wie wäre es mit Meerschweinchen? Da gibt es ja auch eine ganze Menge, und deren Orakelsprüche sind – nun ja – unterschiedlich. Dieses wartet gelassen bis nach eineinhalb Minuten eine Katze vorbeihuscht und geht dann doch durch das deutsche Tor, jenes widerspricht und setzt auf Algerien, ein anderes tippt sogar doppelt auf einen deutschen Sieg.

Etwas obskur ist dieses Meerschweinchenorakel, das ein irgendwie geartetes 0:1 orakelt:

Man fragt sich allerdings für oder gegen wen, denn ob es – wie in der Einblendung – Deutschland gegen Algerien oder – wie auf dem Orakelplatz – Algerien gegen Deutschland heißt wird nicht verraten.

Ich weiß, es gibt noch viel mehr Orakeltiere. Aber um Schweine, Pferde, Katzen, Nichtmopshunde und anderes Getier kümmere ich mich beim nächsten Mal – aber nur wenn es eine nächste Runde (also ein Spiel mit Beteiligung der deutschen Mannschaft) auch gibt. Ansonsten wird es morgen mindestens ein Update geben, denn Takas Orakelspruch muss natürlich noch hier dokumentiert werden.

Zuletzt noch ein Blick auf das Würfelorakel. Bei dem wie immer extrem ehrlichen „Handyman“ wurde es richtig spannend, denn erst im dritten Versuch ergab sich ein Sieger. Nach zwei unentschiedenen Würfen (4:4 und 6:6) zeigen die Würfel im dritten Versuch ein 5:1 – für Deutschland! Vielleicht bedeutet dies ja Verlängerung und Elfmeterschießen – mit am Ende positiven Ausgang für die Fans hierzulande.

Am Ende gibt es noch einen Hoffnungstipp für die Fans der deutschen Kicker: Orang-Utan Barito tippt irgendwie ein 3:0 für Deutschland – vielleicht hat er ja recht, zumindest mehr als Huhn Tina

 





Fußball WM 2014: Die Vorrundentippbilanz zweier Astrologen und eines (noch?) jubelnden Skeptikers

28 06 2014

Neben den verschiedenen tierischen Orakeln und den statistischen Berechnungen zur WM gab es ja noch zwei Astrologen, die ihre Tipps für die gesamte Vorrunde ins Netz gestellt hatten. Hieute möchte ich deren Leistungen entsprechend würdigen.

Wie bewertet man aber die „Qualität“ der astrologischen WM-Prognosen? Wenn es sich – wie beim Würfelorakel des youtube-Users Handyman oder dem Abstauber von Spiegel Online –  um einen reinen Zufallsversuch handelt, dann ist die Qualität des Orakels verhältnismäig einfach zu bestimmen. Man vergleicht einfach die Anzahl der Treffer mit den Nieten, berücksichtigt dabei auch die Tatsache ob beim Tipp ein Unentschieden möglich war, oder nicht, und kann dann mit einfacher Schulmathematik ausrechnen wie wahrscheinlich diese Anzahl von Treffern ist. Bei der Bewertung der beiden Astrologen reicht das allerdings nicht, denn bei der Erstellung der Prognosen dürfte neben der Detung irgendwelcher Gestirnsstände auch der (mehr oder weniger vorhandene) fußballerische Sachverstand und möglicherweise auch die persönliche Präferenz für bestimmte Teams eine Rolle gespielt haben. Dei beiden astrologischen Prognosen vergleiche ich mit einer anderen Menge von WM-Vorrundenprognosen, nämlich den Teilnehmern des Tippspiels bei meinem Arbeitgeber und dem bereits früher erwähnten Programm asertoni, dem Versuch einiger IT-ler durch Datenanalyse früherer Fußballspiele ein Tippspiel zu gewinnen.

Dass reine Zufallstipps beim Fußball keine allzu hohen Trefferquoten versprechen dürfte eigentlich klar sein, So lag der Spiegel Online Abstaubsauger bei 18 Versuchen ganze 11 mal daneben, eine ebenso peinliche Quote wie bei Handymans extrem ehrlichen Würfelorakel (16 richtigie Tendenzen bei 48 Spielen). Wenn es um die Anzahl richtig getippter Tendenzen (Sieg, Unentscheiden, Niederlage) geht haben alle 18 Teilnehmer des Tippspiels bei meinem Arbeitgeber diese Marke locker übertroffen. Die Anzahl der Treffer liegt nach der Vorrunde zwischen 21 und 29 (Durchschnitt 25,5), und auch die beiden Astrologen liegen mit 23 (Astrocamp) und 28 (Astroarena) in diesem Bereich, ebenso übrigens wie das Programm asertoni (26). Kann man also mit astrologischer Hilfe besser tippen als ohne? Diese Zahlen liefern zumindest keinen Hinweis darauf.

Da die Astroarena auch Spielergebnisse vorab getippt hat, habe ich die Punktzahl berechnet, mit der der Sportastrologe – hätte er an unserem Tippspiel teilgenommen – zur Zeit dastehen würde. War er mit seinen 28 Tendenztreffern schon nicht schlecht (je zwei Kollegen haben aktuell 28 bzw. 29 Treffer), so verbessert sich sein relativer Rang bei Berechnung der Punkte noch ein wenig. Er läge bei 95, das wäre beim asertoni-Tippspiel aktuell Rang 3 und beim Tippspiel meines Arbeitgebers sogar ein geteilter 2. Rang. Immerhin, für den Sportastrologen sähe es bei diesen Tippspielen richtig gut aus. Ob das aber an der Astrologie liegt, das müsste man noch weiter analysieren. Beim Firmentippspiel hätte er übrigens aktuell 7 Punkte Rückstand auf einen mehr an Basketball als an Fußball interessierten Skeptiker, der aus Jux und Dollerei ein paar Tage vor WM-Beginn das ein oder andere Spiel „ausgewürfelt“ oder durch Werfen mehrerer Münzen getippt und sogar das Ergebnis des Gummibärchenorakels von der diesjährigen Skepcon (Deutschland – Portugal 1:4) verwendet hat:

tipp0627_2

Was nun aber die Kommentare vom Sportastrologen hier und in seinem eigenen Blog betrifft, da bin ich schon ein wenig anderer Meinung. Es reicht nämlich nicht, nur darauf hinzuweisen, welche der weiteren astrologischen Hinweise man quasi als Treffer gewertet haben möchte, wenn zum einen die offensichtlich nicht zutreffenden verschwiegen werden und zum anderen vorab gar nicht klar war, unter welchen Umständen eine solche Aussage denn als Treffer zu werten sei. Hierfür ein paar Beispiele aus der Prognose zum Spiel Deutschland – USA (den deutschen Sieg hat er richtig vorausgesehen, und beim oben erwähnten Tippspiel gab es einen Sonderpunkt für die richtige Tordifferenz):

Beste Chancen Spieler des Tages zu werden haben Lukas Podolski (mit Abstrichen), sowie einmal mehr Toni Kroos und vor allem Julian Draxler.

In die Kategorie “positives Gesamtbild” lässt sich auch Benedikt Höwedes mit einem exakten Pluto-Pluto-Sextil und Mond-Jupiter-Sextil beim Abpfiff einfügen.

Bei Toni Kroos fällt die Sonne noch ziemlich genau auf seinen Jupiter. Das sollte mindestens wieder eine starke Vorstellung anzeigen, vielleicht ja dieses Mal auch mit einem Tor?

Bei den Amerikanern möchte ich dennoch einen Spieler herausstreichen, der besonders stark bestrahlt ist. Verteidiger Matt Besler hat ein exaktes Jupiter-Jupiter-Trigon und könnte unter Umständen ein wichtiges Tor für die Amis erzielen.

Die genannten deutschen Spieler bekamen bei Kicker die wenig überzeugenden – und im Mannschaftsvergleich schlechtesten – Noten 3,5 (Höwedes, Kroos) bzw. 4 (Podolski, wurde ausgewechselt), Draxler spielte nicht. Immerhin, Besler gehörte zu den beiden US-Spielern, die von Kicker mit der Note 3 bedacht wurden, aber ein Tor hat er nicht geschossen. Es ehrt den Sportastrologen. dass er bisweilen zugibt, wenn er ‚mal komplett daneben lag. Er begründet dieses „Prognosedesaster“ aber – geradezu typisch für die große Mehrheit der Astrologen, die ich in meinem Leben kennenlernen durfte – nicht mit einem Zweifel an der Astrologie, sondern mit dem Zweifel an der „Tiefe“ seiner eigenen Deutung.

Nun ja, ich habe meine Tipps für’s Achtelfinale vorhin in’s Kollegentippspiel eingetragen, und da ich wieder ein paar Mal Münzen geworfen habe wäre gemäß meiner Tipps Brasilien für die deutsche Mannschaft keine Hürde auf dem Weg ins Finale: Die Münzen fielen auf eine Niederlage des Gastgebers gegen Chile – im Elfmeterschießen … … aber egal wie’s ausgeht, solange ich beim Tippspiel den Platz an der Sonne besetze, darf ich mich natürlich freuen! Und deswegen gibt es jetzt noch ein Gläschen leckeren Rotwein …

 

 





Fußball-WM 2014: Statistische Spielereien vor den KO-Spielen

27 06 2014

Die Vorrunde ist vorbei, die tierischen WM-Orakel haben fast auf der ganzen Linie versagt. Meines Wissens hat nur Gürteltier Taka hat alle drei Spiele richtig orakelt, wobei beim Suchen auf youtube immer mehr tierische Orakel auftauchen. 71 weitgehend tierische Orakel hatte ich zum ersten Spiel der deutschen Mannschaft gezählt, und auch da schon das ein oder andere vergessen bzw. einfach nicht gefunden. Inzwischen dürften es weit über 100 Orakel aller Art sein, und zumindest eines hat noch eine lobende Erwähung verdient:

Mit gerade einmal 14 Sekunden dürfte dies das kürzeste Orakelvideo bisher sein, aber die Macher haben den Plastikfisch wohl schon nach dem ersten Spiel – trotz richtigen Tipps – in Rente geschickt.

Schauen wir uns aber zunächst ‚mal an, was die Statistiker denn aktuell so berechnen. Sowohl beim World-Cup-Simulator der Uni-Berlin (mit den vorgegebenen Standardeinstellungen), bei  fussballmathe.de als auch bei Roger Kaufmann kann man für die verbliebenen Mannschaften sehen, mit welcher Wahrscheinlichkeit sie das Viertel- oder Halbfinale erreichen bzw. ins Finale kommen und den Titel gewinnen. Die Berechnungsmethoden unterscheiden sich jedoch deutlich, denn während bei Kaufmann die deutsche Mannschaft mit einer – berechneten – Wahrscheinlichkeit von 90,1% das Viertelfinale erreicht liegt dieser Wert bei fussballmathe.de nur bei 27,5% (!!!). Letzteres liegt daran, dass hier die Länderspielhistorie zwischen Algerien und Deutschland stark gewichtet wird und da sieht es für Deutschland rabenschwarz aus: beide bisherigen Spiele wurden verloren (1964 mit 0:2 und 1982 mit 1:2). Dass die deutsche Mannschaft trotzdem auch bei Fußballmathe.de eine höhere Wahrscheinlichkeit auf den Titelgewinn ausweist als Algerien liegt daran, dass im Falle eines Sieges die folgenden Spiele – zumindest statistisch – wohl „leichter“ werden.

Geht man nach den Wahrscheinlichkeiten, dann sind für das kommende Achtelfinale ein paar ganz spannende Spiele zu erwarten – und einige, bei denen ein Sieg des „Underdogs“ eine große Überraschung wäre. Hier die Wahrscheinlichkeiten für die einzelnen Spiele, angegeben ist die Siegwahrscheinlichkeit des erstgenannten Teams:

R.Kaufmann Fussballmathe WorldCup-Simulator
Brasilien – Chile 75,8% 73,74% 74%
Kolumbien – Uruguay 52% 43,9% 51%
Niederlande – Mexiko 83% 54,72% 64%
Costa Rica – Griechenland 53,4% 38,1% 40%
Frankreich – Nigeria 71,5% 27,44% 69%
Deutschland – Algerien 90,1% 27,5% 86%
Argentinien – Schweiz 78,8% 73,78% 69%
Belgien – USA 55% 67,78% 53%

Man sieht, noch schlimmer sieht beim Achtelfinale die Prognose von Fußballmathe.de für Frankreich aus. Dass es bei mindestens drei Spielen schon von der Konstellation her möglicherweise sehr eng zugehen könnte, darin sind sich drei Simulatoren einig. Warten wir also ab, was die Spiele so bringen – in einer KO-Runde ist ja immer die ein oder andere Überraschung drin.

Für den Titelgewinn ergeben sich aktuell die folgenden Wahrscheinlichkeiten:

R.Kaufmann Fussballmathe WorldCup-Simulator
Brasilien 33,1% 21,15% 27%
Argentinien 16,6% 17,57% 18%
Deutschland 13,2% 7,44% 19%
Niederlande 15,4% 12,65% 7%
Belgien 2,1% 6,62% 4%
Frankreich 3,4% 5,18% 4%
Kolumbien 3,5% 3,95% 4%
Chile 4,1% 1,49% 3%
Costa Rica 1,2% 1,63% 1%
Griechenland 0,8% 2,59% 2%
USA 1,3% 1,6% 2%
Mexiko 0,6% 5,32% 2%
Uruguay 3,4% 5,24% 3%
Schweiz 1,0% 3,02% 2%
Nigeria 0,3% 1,07% <1%
Algerien 0,1% 3,46% <1%

In diesem Ranking liegt die deutsche Mannschaft also jetzt auf Rang 2 (WorldCup-Simulator) oder 4 (die beiden anderen). Für die Fans hierzulande gibt es also durchaus noch begründete Hoffnung – aber die wird es geben, bis die Mannschaft dann vielleicht doch ‚mal ein Spiel verliert … … oder bis sich die Hoffnungen in einer Titelfeier verwandeln. Genug für heute, nach dem Achtelfinale gibt es den nächsten Blick in die Statistikerrunde …





Die WM-Orakel vor dem USA-Spiel: Qualitätsorakel setzen auf Unentschieden oder USA-Sieg – aber Momario und Taka fehlen noch (Update: Taka tippt auf Deutschland!)

26 06 2014

Es war ja zu erwarten, dass viele der weit über 70 WM-Orakel trotz der weitgehenden Vorhersagepleite zum Spiel gegen Ghana weiter machen, auch wenn sie bereits nach zwei Spielen keine Chance mehr haben die Leisung von Krake Paul zu erreichen. Und um Ausreden sind sie nicht verlegen, so heißt es bei der Schleswig-Holstein-Zeitung ihr Orakel-Pferd „Nasar“ hätte bisher als einziges Orakel bei beiden Spielen richtig gelegen – eine schamlose Lüge, nachdem der erste Tipp doch ganz klar als Sieg für Portugal interpretiert wurde. Dass Nasar beim zweiten Spiel tatsächlich ein Unentschieden erkickte (ich hatte das nicht mitgekriegt) macht den ersten Fehler nicht ungeschehen und die Ausrede mit dem kollektiven Interpretationsfehler sowohl des shz-Journalisten als auch des SH-Innenministers ist eher lächerlich. Auch beim Nasorakel möchte man jetzt im Nachinein den falschen Tipp zum 2. Spiel plötzlich anders verstanden wissen – dabei ist es bei den Orakeln wie beim Fußball: Auch die nachträgliche Analyse von Zeitlupenaufnahmen ändert nichts am Spielergebnis, und so sollte es doch auch bei den Orakeln sein – oder wurde jemals ein Spielergebnis bei einer WM nachträglich geändert? Andere Orakelbetreuer sind da schlicht und einfach ehrlich und erwähnen ihre früheren Fehlprognosen – macht ja auch nix, ist ja nur ein Spiel! Und wer sich darüber aufregt, dass das eigene Orakel gar keine Unentschieden voraussagen konnte, hat das Orakel einfach nur falsch gepolt, bzw. in diesem Fall leider an der falschen Stelle gespart: ein Ballon mehr hätte man dem Hund doch zur Verfügung stellen können …

Ich bin natürlich dem Mann von der Thüringer Allgemeinen Zeitung dankbar, dass er meine Einschätzung der Prognose von Gürteltier Taka teilt:

Deutschland hatten wir auch noch versprochen. Doch lag das am Optimismus unseres Fotografen. Wie sich durch Nachfrage herausstellte, lief Taka nur gefühlt häufiger in das deutsche Tor. Tatsächlich lief es genau so oft in beide Tore. Tatsächlich lief es in jedes Tor genau zwei Mal!

Damit bleibt Gürteltier Taka eins von vier Tieren, die bisher bei beiden Spielen richtig gelegen hatten. Aber schauen wir nun ‚mal nach wie die verbliebenen Qualitätsorakel das Spiel gegen die USA tippen. Bis jetzt liegen alerdings nur zwei Orakeleien vor:

  • Gürteltier Tatu läuft zunächst außen an beiden Kisten vorbei, schleicht sich dann von hinten zwischen den Kisten durch – und frißt aus dem Napf der USA! Also Sieg für Klinsmann’s Truppe?
  • Beim schwäbischen Kuhorakel ist das Ergebnis ähnlich wie beim Ghanaspiel: Dieses Mal setzt die Kuh auf Deutschland, das Kalb nuckelt amerikanisch, das bedeutet wieder Unentschieden.

Hmmm! Ob Schildkröte Momario oder Gürteltier Taka auch so wenig Vertrauen in die deutsche Mannschaft haben? Morgen werden wir es hoffentlich wissen.

Update 26.6., 15:00 Uhr:

Inzwischen hat Güreteltier Taka seine Hühnerhaut aus dem deutschen Häuschen geholt und damit – dieses Mal ganz eindeutig – auf die deutsche Mannschaft getippt. Noch ohne einen Tipp von Momario sind sich die Qualitätsorakel also uneinig wie nich nie: Sieg, Unentschieden und Niederlage – alles je ein Mal getippt, was natürlich auch bedeutet, das nach dieser Runde nur noch eines der drei Orakel (plus eventuell Schildkröte Momario) im Wettbewerb um die Nachfolge des legendären Orakelkraken Paul vertreten sein wird.

Von den anderen Orakeln gibt es eine Überraschung zu vernelden: Die Puchheimer Möpse haben tatsächlich zum ersten Mal kein Unentschieden orakelt sondern setzten auf einen deutschen Sieg – haben die etwa bei den Möpsen von der Südwestpresse abgekupfert? Die Loopyballspieler simulierten ebenfalls einen deutschen Sieg (2:1), sollten sich aber ‚mal eine bessere Kommentierung einfallen lassen. Dass man eben auch ein Unentschieden tippen kann fällt nun auch dem ein oder anderen Orakel ein, und so setzen zum Beispiel Hund Kaya, Gürteltier Brösel und ein eigenartiges Schneckenorakel auf eine Punkteteilung mit folgender Achtelfinalqualifikation beider Mannschaften.

Völlig unklar ist zumindest mir was das folgende Orakel bedeuten soll:

Vielleicht gibt’s ja nach dem Spiel hier ein wenig Aufklärung …

 





Das WM-Orakel-Debakel: Da waren’s nur noch vier!

22 06 2014

So schnell geht’s: nach dem spannenden Spiel gegen Ghana bleiben – nach meinen aktuellen Informationen – gerade ‚mal vier WM-Orakel übrig, die es dem legendären Kraken Paul gleich tun und bei 8 Spielen in Folge das richtige Ergebnis (also zumindest den Sieger bzw. die Tatsache, dass es keinen Sieger gibt) vorhersagen können. Klar, ein Unentschieden ist bei vielen Orakeln gar nicht vorgesehen, aber das ist ja eher das Problem der Orakel selbst, denn dass man ein Unentschieden als Option einbauen kann haben einige sehr schön gezeigt – zum Beispiel hier die Puchheimer Möpse, die ihre Möglichkeit auf Unentschieden zu setzen allerdings auch im ersten Spiel ausnutzten:

Jetzt bleiben also nur noch zwei Gürteltiere, das Kuhorakel aus Aulendorf sowie die Schildkröte Momario übrig. Bei den restlichen Orakeln geht es jetzt nur noch um die Ehre, ähnlich wie für all die Mannschaften die schon vor dem letzten Gruppenspiel keinerlei Chancen auf das Weiterkommen bei dieser WM haben.

Wie immer gilt: Sollte ich ein bisher treffsicheres Orakel vergessen haben sollte würde ich mich über einen Hinweis auf dieses freuen.





Fußball WM 2014: Die Orakelbande sieht (fast) keine Chance für Ghana aber die Gürteltiere sind unentschlossen (mit Updates)

20 06 2014

Beim Portugalspiel tippten 46 45 43 Orakel auf Deutschland, und nur diese haben die Chance auf die Nachfolge von Krake Paul, der ja 2010 bekanntlich 8 Spiele in Folge richtig tippte. Liegen sie wieder alle richtig, oder gibt es die ersten Ausfälle? In jedem Fall können schon ‚mal nicht alle richtig liegen, denn die ersten haben Zweifel an einem weiteren Sieg der deutschen Elf. Bei den Orakeln selbst muss ich mich übrigens ein wenig korrigieren, denn mir ist versehentlich ein EM-Orakel aus 2012 dazwischen gerutscht (Hund Berny), dafür hatte ich Pferd „Schimmelchen“ noch nicht mitgezählt (war richtig) und den Hund Bizkit (Liebe Leute, könnt ihr dieses nervige „’schland“-Geschrei bitte lassen? Das ist irgendwie von vorgestern!) sowie dieses Meerschweinchenorakel übersehen. Letzteres war wirklich unverzeihlich, denn die Prognose von Leni, Charly, Babsy und Snoopy lautete tatsächlich 4:0 für Deutschland! Da konnte bei den genauen Tipps wohl nur jener bekannte Astronom mithalten, der für seine – zum Zeitpunkt der Tippabgabe durchaus gewagte – 4:0-„Prognose“ mit einem „Tragerl“ Flüssignahrung belohnt wurde.

Aktuell, knapp 24 Stunden vor dem Spiel, haben schon 26 der bisher 45 Qualitätsorakel, ihr Votum abgegeben, und der aktuelle Pegelstand ist sehr eindeutig:.

18 x Sieg – 3 x Unentschieden – 5 x Niederlage

Und hier die Updates bis Samstag, 14:00 Uhr 15:30 Uhr .  Bisher liegen mir die Voraussagen von 36 37 der 45 46 Qualitätsorakel vor, und genau gut zwei Drittel tippt auf Sieg! Hier der aktuelle Stand:

24 25 x Sieg – 4 x Unentschieden – 8 x Niederlage

Für die WM-Orakel scheint das Ergebnis also klarer als beim Portugalspiel, nur die Gürteltierfraktion ist ein wenig unentschlossen. Während Arnold aus Heidelberg wieder auf Deutschland tippt, setzt Norman auf Ghana. Artgenosse Tatu entschließt sich zwischen den Futterkisten hindurch zu laufen – wie der Betreuer erklärte bedeutet das ganz klar Unentschieden. Bei Gürteltier Taka wollten die Beobachter unbedingt einen deutschen Sieg deuten, aber im Gegensatz zu Takas Prognose im ersten Spiel fraß das Tier dieses Mal beide gekochten Hühnerhäute, war allerdings öfter an der deutschen Kiste. Da sein Beschnuppern der portugiesischen Kiste letzte Woche nicht in irgendeiner Form für Portugal gewertet wurde müsste man noch auf die Zeitlupe das Video warten, um z.B.  herauszufinden welche Hühnerhaut denn zuerst gefressen wurde … … ansonsten würde ich das einfach als Unentschieden werten wollen, denn zwischendurch die Orakelregeln zu ändern ist zwar nicht ungewöhnlich aber schon ziemlich lächerlich.

Da hatte ich doch tatsächlich noch ein Gürteltier übersehen! Bao aus Dortmund hatte den Sieg beim Portugalspiel orakelt und und sagt für’s Ghanaspiel ebenfalls einen Sieg voraus! Damit lautet die aktuelle Gürteltierstatistik (die 3 Loser aus der ersten Prognoserunde zähle ich hier nicht mit) 2 x Sieg, 2 x Unentschieden und 1 x Niederlage für die deutschen Kicker.

Außer Gürteltier Arnold tippten auf Deutschland:

Für Ghana stimmten Gürteltier Norman und:

  • Hund Ginger von rosenheim24
  • Orakelkrake Regina
  • Mops Otto (zieht Tomatenreis den deutschen Kartoffelecken vor!)
  • das sich lustig gebärende Lemurakel
  • Hund Sally
  • das Bayern3 Schweineorakel (bei 1:02 Minuten wird kurzzeitig etwas ganz Anderes simuliert …)
  • das Kölner Lorbeerblattorakel (leider wieder ohne Video)

Dazu kommen noch die Unentschiedentipps der Gürteltiere Taka und Tatu (s.o.) sowie vom Kuhorakel aus dem schwäbischen Aulendorf (Kuh „Wesel“ leert den Ghana-Eimer, Kalb Salsa nuckelt an der Deutschlandmilch) und der Schildkröte Momario.

Sollten noch weitere Tipps eingehen, dann werde ich diese später ergänzen – aber jetzt gibt es vor dem Spiel heute Abend erst einmal ein wenig Kultur …

Auch bei den meisten Orakeln, die in der ersten Runde daneben lagen, geht’s weiter, wobei bisweilen – wie im Fußball auch – erfolglose „Mitspieler“ einfach ausgewechselt werden. So beibt zu hoffen, dass die Loopyballspieler nach dem Unentschiedentipp (1:1) gegen Portugal jetzt eine bessere Simulation gegen Ghana spielen:

Ein 2:1 wäre ja immerhin ein Sieg …

Hier noch ein paar weitere Orakel, die für Deutschland stimmen:

  • Hund Kina
  • Fredi und Chino, das Südwestpressemopsorakel
  • Hund Whisky (für Katze Sissi nach ihrer Fehlprognose eingewechselt)
  • Trörakel Nelly
  • Gürteltier Flitz

Auf Unentschieden setzt wieder das Puchheimer Möpseorakel (2. Unentschiedentipp und fleißiges Beinchenheben am Torpfosten …) sowie ein Eichhörnchen namens Anton (NEU! – irgendwie ist dem Tier die „Spielfläche“ zu glatt). Dazu gibt es noch ein Meerschweinchen, das auf Ghana tippt und ein Gürteltier (Lotte), das zielstrebig das Unentschieden-Schälchen wählt – aber in Zukunft werde ich mich weitgehend auf die Orakel beschränken, die bisher richtig lagen. Sollte ich das ein oder andere bisher 100% treffsichere Orakeltier übersehen haben, kurze Nachricht mit Link zum Orakel genügt, oder einfach in den Kommentaren vermerken.

Zum Abschluss noch das Orakelrezept für Obskuranten: Man nehme einen billigen Grill (kurz nach bestimmungsgemäßem Gebrauch), ein wenig Alufolie, eine Buddhafigur, puste etwas Rauch bzw. Staub von der Grillkohle umher und fertig ist eine Art Orakelparodie a la Astro-TV:

Warum daraus ein Titel für Deutschland folgen soll ist allerdings nicht so ganz klar – aber das soll jetzt ‚mal nicht weiter stören.

 

 





Fußball-WM 2014: Die Orakel-Nachlese zum Portugalspiel – Astronom schlägt Kartenlegerin und ein wenig Statistik

18 06 2014

Das erste Spiel ist gespielt, die deutschen Kicker haben 4:0 gewonnen und weit über die Hälfte der WM-Orakel lagen richtig und haben den Sieg vorhergesagt bzw. vorhergefuttert. Man kann auch als Zeichen dafür sehen, dass bei dem ein oder anderen Orakel dann doch etwas getrickst wird, denn rein statistisch hätte man erwarten können, ja müssen, dass sich etwa die Hälfte der Orakeltiere für Portugal „entscheidet“ – aber was soll’s, es gab immerhin einige sehr hübsche Orakel, auch wenn der eine oder andere Ausfall zu beklagen war (ich sag nur Schützenfisch!) .

Ein eher seltsames Orakelspiel zur WM hat übrigens die Märkische Oderzeitung gestartet: eine Kartenlegerin tritt gegen einen Hobbyastronom (!!) an. Während die Kartenlegerin das tut, mit dem sie ihren Kunden Bares aus der Tasche zieht, hat der Astronom jeder Mannschaft einen „Stern“ zugelost und vergleicht nun fünf astronomische Merkmale (Leuchtkraft, Temperatur, Durchmesser, Radial- und Rotationsgeschwindigkeit) der beiden Sterne um einen „Sieger“ vorherzusagen. Hier kam der Astronom auf einen – upps, wäre fast richtig gewesen! – 4:1 Sieg durch den Deutschland repräsentierenden Stern Acrux gegen den für Portugal „angetretenen“ Aldebaran. Bestenfalls kann man damit zeigen, dass man auch mit einem Zufallsorakel gute Tipps machen kann, zumindest bessere als die Kartenlegerin, denn die wird wie folgt zitiert:

Für das erste deutsche Spiel habe ich eine schlechte Tarotkarte gezogen, sie bedeutet Niederlage und Tränen. Der Siegeswagen hätte unserer Mannschaft das Glück gebracht. Es tut mir leid.

Mir tut das auch leid, die Kartenlegerin ist also schon mal raus!

Bevor ich in den nächsten Tagen die Orakelbande dokumentiere, erst einmal ein Blick auf den WM-Simulator der TU Berlin (Roger Kaufmann hat seine Fußballwebseite seit fast 3 Tagen nicht mehr upgedated, wenn er’s tut werde ich die Ergebnisse hier ebenfalls dokumentieren). Mit den dortigen Standardeinstellungen …

wmsimstandandard… war das die Prognose vor dem Turnier:

wmsimvorabNach den ersten Spielen rechnet das Programm dann doch ein wenig anders:

wmsimakt0618Kein Wunder, dass die großen Verlierer Spanien (von 14% auf 5%, aber immerhin noch auf Rang 4), Portugal (von 3% auf 1% – von Rang 9 auf Rang 14) und Uruguay (von 3% auf 1% – von Rang 7 auf Rang 18) sind, und dass sich die deutschen Chancen bei dieser Simulation um 2% verbessert haben. OK, Brasilien bleibt Favorit, aber das wird der Gastgeber wohl auch weiter bleiben, es sei denn er scheidet irgendwann – für die Statistiker überraschend – aus.

Nachtrag (Donnerstag, 19.6.): Tja, Spanien ist raus, und komischerweise hat die deutsche Mannschaft jetzt Rang 2 übernommen (17% Titelwahrscheinlichkeit) und auch ohne Spiel Argentinien (16%) überholt. Brasilien bleibt natürlich vorne, der Rest rückt um einen Platz auf, also ist die Niederlande jetzt 4. in dieser Liste.

 





Zuschauerverdummung, leicht entschärft: WDR ändert Homöopathietipps – aber nur ein wenig!

17 06 2014

Vor einer Woche hatte der WDR in seiner Nachmittagssendung daheim & unterwegs eine Heilpraktikerin zu Gast, die den Fernsehzuschauern eine homöopathische Reiseapotheke empfahl. Auf einer Webseite wurden die Tipps nochmals zusammengefasst, und was man damals dort lesen konnte war wirklich gemeingefährlich. Ich hatte hier darauf hingewiesen, und Elke vom RatgeberNewsBlog hatte im Kommentar noch auf einen anderen, völlig unsinnigen „Tipp“ verwiesen:

Cantharis bei Verbrennungen und Sonnenbränden zweiten Grades (wenn Blasen und Brennen auftreten).

Nun hat die Redaktion ihre Webseite ein wenig verändert und zumindest einige wirklich absurde Behauptungen der Heilpraktikerin entschärft. Dies betrifft schon gleich den ersten Abschnitt zum Mittel Arnica:

Stand dort in der letzten Woche noch folgendes:

Das bekannteste homöopathische Mittel. Es hilft schnell bei Verletzungen aller Art wie Prellungen, Quetschungen, Bluterguss, Schürf- und Bisswunden, aber auch bei Muskelkater. Blutungen hören schneller auf, Wunden verheilen besser, blaue Flecke verschwinden eher oder entstehen gar nicht erst. Bei schlechtem Heilungsverlauf empfiehlt unsere Heilpraktikerin eine Calendula-Tinktur.

So ist jetzt der mittlere Satz (oben fett markiert) mit wirklich hanebüchenen Behauptungen verschwunden. Immerhin möchte man sagen, aber irgendwelche Belege dafür, dass dieses homöopathische Mittel überhaupt bei den erwähnten „Verletzungen aller Art“ hilft dürfte die Heilpraktikerin nicht liefern können, dieser Teil der Zuschauerverdummung bleibt einfach stehen.

Auch die Beschreibung des Mittels Apis (Bienengift) hat die Redaktion ein wenig verändert und den Hinweis auf die Anwendung des Mittels „auch bei allergischer Reaktion“ entfernt. Hier hatte Elke in ihrem Kommentar zurecht moniert, dass für sie als Allergikerin die Gabe von Apis D6 (bei der Internetapotheke remedia.at ist auch D2 zu finden!) bei irgend einem anderen Stich höchstgefährlich wäre. Vielleicht hatte die Heilpraktikerin auch deswegen vorsorglich Homöopathika in der „Potenzierung“ C30 „empfohlen“ (zumindest hat sie keine andere Version genannt) …

Die Beschreibung von Belladonna hat die Redaktion um eine ganze Reihe von haltlosen bis gefährlichen Behauptungen der Heilpraktikerin gekürzt. So sah es noch letzte Woche aus:

Bei Sonnenstich, klopfenden Kopfschmerzen und Hitzschlag ist Belladonna das Urlaubs- und Sommermittel schlechthin. Er hilft auch bei beginnenden brennenden Halsschmerzen und bellendem Husten. Ebenso findet er Anwendung bei schnell steigendem Fieber und Fieberkrämpfen.

Jetzt steht dort nur noch folgendes:

Bei Sonnenstich, klopfenden Kopfschmerzen und Hitzschlag soll Belladonna das Urlaubs- und Sommermittel schlechthin sein.

Man beachte, dass aus einem „ist Belladonna das Urlaubs- und Sommermittel schlechthin“ jetzt plötzlich ein „soll Belladonna das Urlaubs- und Sommermittel schlechthin sein“ geworden ist.

In der Beschreibung der Mittel Cantharis und Urticaria hat die Redaktion nur den folgenden Satz stehen lassen:

Die homöopathischen Notfallmittel gegen Verbrennungen und Sonnenbrand.

Die weitere Beschreibung, aus der ich oben schon kurz zitiert habe, ist verschwunden (hier natürlich noch nachzulesen!), und das ist auch gut so. Dass diese homöopathischen Mittel in einem echten Notfall tatsächlich angebracht sind möchte ich jedoch bezweifeln, besser wäre es wohl gewesen, diese Mittel nur bei einem homöopathisch verdünnten „Notfall“ zu empfehlen. Ansonsten fragt man sich schon, warum die Redaktion eines öffentlich-rechtlichen Senders bei Gesundheitsfragen nicht einfach einen kompetenten Arzt – hier etwa einen Hautarzt – fragt, bevor sie ihren Zuschauern Unsinn präsentiert.

Nach den üblichen Tipps zur Einnahme und Lagerung von Homöopathika (z.B. „Alkohol, Kaffee, Zahnpasta, ätherische Öle, Kaugummi sowie manche Kräuter und Kräutertees beeinträchtigen die Wirkung der Globuli„) kommt am Ende ein Satz, der nicht wirklich überraschen kann:

Bitte beachten Sie: Die Heilpflanzenkunde ersetzt bei Beschwerden nicht den Besuch eines Arztes oder Heilpraktikers.

Ein Satz, der wohl als Feigenblatt dienen soll, falls sich vielleicht doch ‚mal jemand auf diese „Tipps“ beruft und dann zu Schaden kommt – aber bei dem es gar nicht um die oben immer noch empfohlenen Mittelchen geht, denn Homöopathie ist eben keine „Heilpflanzenkunde„, und sie war es auch nie! Ob die eingeladene Heilpraktikerin, die sich gerne als eine Art natürliche Kräuterfee geriert und im Mai in der gleichen Sendung über die „Heilkraft der Erdbeere“ erzählen durfte (Quelle: ihre Facebookseite), diesen Unterschied kennt weiß ich natürlich nicht. Gesundheitstipps von medizinischen Laien – und das sind Heilpraktiker überwiegend – ohne Rücksprache mit einem echten Mediziner an seine Zuschauer herauszugeben ist auf jeden Fall ein Armutszeugnis für eine Redaktion – ganz besonders bei einem gebührenfinanzierten öffentlich-rechtlichen Sender der ja immer noch so etwas wie einen Bildunsauftrag haben sollte.





WM 2014: Mehr Orakeltiere vor dem Portugalspiel, uneinige Astrologen und der Krake-Paul-Gedächtnispokal (mit Updates, mehr Portugaltipps und mehr Gürteltieren!)

16 06 2014

Bei der letzten Zählung am gestrigen Nachmittag hatten die WM-Orakel der deutschen Mannschaft eine klare Favoritenrolle zugeschustert. 18 von 31 Orakeln sahen einen deutschen Sieg voraus, 5 mal sollte es Unentschieden geben und 8 mal wurde auf Sieg der Portugiesen getippt. Aber da fehlten ja noch eine ganze Reihe von vorher angekündigten Orakeltieren, so dass sich das Bild  atürlich noch verschieben kann.

Bei den Astrologen sind die Voraussagen vollkommen ausgeglichen. Während die Astro-Arena einen 2:0 Sieg für Deutschland aus den Sternen las setzte das indische Seite „Astrocamp“ auf ein Unentschieden. Der hier nicht ganz unbekannte Astro-TV Schwurbifex Malkiel Rouven Dietrich will gar einen Sieg der Portugiesen aus den Sternen gelesen haben, und zwar mit folgenden Worten:

Beim ersten Gruppenspiel bestrahlt Jupiter alle wichtigen Planeten in Ronaldos Horoskop. Jupiter ist der Glücksplanet schlechthin. Das sind also unglaubliche Voraussetzungen für Ronaldo.

Bei Boateng sieht das alles nicht so gut aus. Als Jungfrau ist er wesentlich überlegter, ein Stratege. Er kapiert zwar mehr als ein Ronaldo, gerade das kann ihm aber das Genick brechen. Thomas Müller wäre die bessere Wahl gewesen. Wenn jemand so gute Jupiter-Aspekte hat wie Müller zurzeit, dann muss man ihn in die Abwehr stellen!

Die Sonne wird in Salvador im Zenit stehen, wenn die Teams auf den Platz laufen, und der Wassermann im Mond. Das kommt Ronaldo sehr entgegen: Er kann als Südländer besser mit der Hitze umgehen, die Sterne geben ihm zusätzlich Energie.

Sonnenklar: Portugal gewinnt gegen Deutschland.

Wir werden sehen ob er vielleicht dieses Mal ausnahmsweise mit dieser – ja wirklich erstaunlich exakten – Prognosen Recht hat, immerhin widerspricht ihm ja die Mehrheit der Orakeltiere. Aber eine Kartenlegerin unterstützt seine Prognose – wobei ich mich wirklich wundere, dass sich ein Astronom auf das Spielchen einlässt, gegen diese Dame zu orakeln … … ich finde das bestenfalls peinlich!

Gehen wir also wieder in den Zoo, und schauen wir auf die weiteren Orakeltiere. Der aktuelle Pegelstand ist für Deutschland inzwischen wie folgt (mit Updates bis 13:00 Uhr in rot und ab jezt laufend in grün!):

25 x Sieg – 5 x Unentschieden – 10 x Niederlage

31 x Sieg – 6 x Unentschieden – 15 x Niederlage

43 x Sieg – 7 x Unentschieden – 21 x Niederlage

Im Folgenden nun die Liste der Tipps der weiteren Orakeltiere (ggf. mit Updates in verschiedenen Farben falls noch neue für die weiteren Prognosen auftauchen). Ob der Schützenfisch aus Hanover seine Ladehemmung überwunden hat? Offenbar nicht – deswegen gilt das als Unentschieden! Eine Zwischenwertung gibt es natürlich bei den inwischen 7 Gürteltieren: 4 setzen auf Sieg, eins auf Unentschieden und zwei setzen auf Portugal.

Auf einen deutschen Sieg orakeln:

  • das Rentier (!!) Dancer von meiner Heimatzeitung
  • der kleine Hund von Radio Arabella
  • Hund Sally (für die „Hessische Allgemeine“ – allerdings schnabuliert das Vieh später auch das Futter aus dem Portugalnapf …)
  • Wildschwein Fritzi vom Circus Krone (hier gewinnt die Melone, die nicht gefressen wird – zumindest laut dem Kommentator, und wenn das weiter so gemacht wird ist das ja ok …)
  • Orakelschwein Hanni von der badischen Zeitung kommt vor Kollegin Nanni ins Ziel – da Hanni die deutsche Fahne trägt soll das Sieg für ’schland bedeuten (aber der Kommentator irrt: Wollschwein Emma, Vorgängerin von Hanni & Nanni,  hatte bei der EM 2012 einmal daneben gelegen und beim Spiel gegen Dänemark auf Unentschieden getippt!)
  • Hund Luna
  • das Nasorakel von SportBild (gute Idee, aber dass das Ei geöffnet wurde ist leider nicht zu sehen – also vielleicht doch eher Unentschieden?)
  • das Bayern3 Schweineorakel (in letzter Sekunde – fast wäre es ein Unentschieden-Tipp geworden)
  • Schweinchen Schweini
  • Rosenkakadu Lizzy
  • Gürteltier Tatu aus Halle
  • Hund Kira (beißt gerne in Ballons!)
  • das Lorbeerblätterorakel vonm Delphi (also dem Lokal gleichen Namens in Köln – klasse Idee, nächstes Mal bitte mit Video!)
  • ein Kuhorakel aus dem schwäbischen Aulendorf
  • Chihuahua „Özil“ vom Remscheider Generalanzeiger
  • Eisbär Anori aus dem Wuppertaler Zoo
  • Gürteltier Taka aus Erfurt (für die ZDF drehscheibe)
  • Gürteltier Arnold aus dem Heidelberger Zoo
  • Kater Peaches schießt erfrißt ein Tor für Deutschland
  • Orakelhund Emma
  • Katze Diego frißt zuerst den deutschen Teller leer
  • Jorchoder wie auch immer dieser Hund heißt
  • Pinguine aus Brandenburg (tippen auf 1:0)
  • Schidkröte Momario
  • das Erdmännchenorakel

Für ein Unentschieden sind:

… mal abwarten …

  • Gürteltier Lotte von Radio Schleswig-Holstein
  • Schützenfisch Flipper (s.o.)

Auf einen portugiesischen Sieg setzen:

  • Katze Heywood
  • Hund Paul
  • Gürteltier Brösel aus Neuwied
  • SWR3-Elch Konstantin
  • der SpiegelOnline Staubsauger
  • Gürteltier Flitz aus Chemnitz
  • Hund Keks von ZDFtivi
  • Orang-Utan Buschi aus dem Osnabrücker Zoo
  • der Orakel-Hahn von mdr Thüringen
  • Collie Max von der neuen Presse (ohne Kommentar muss ich davon ausgehen, dass das erste vom Hund gewählte Schälchen auf das  Ergebnis deutet – der Hund frißt die anderen Näpfe ja auch noch leer …)
  • Ziege „Kiki von Hohenstein
  • NRW-Hase Grigio (tippt ein 0:1)
  • Pferd Nasar

Für den Krake-Paul-Gedächtnispokal (ich werde einen gefrorenen Oktopus zur Verwendung bei einem sommerlichen Grillfest spendieren) qualifizieren sich natürlich nur die Orakel, die bei diesem Spiel richtig liegen – der Rest darf natürlich weiter orakeln, kann aber den leckeren Pokal (ich lege noch Olivenöl, Zitrone, Kräutersalz und Knobi drauf) nicht mehr gewinnen. Notfalls vertilge ich den Pokal auch selbst – und das soll kein Affront gegen Krake Paul sein (ich hatte ihn bereits 2009 im SeaLife Oberhausen besucht und 2011 das dortige Denkmal bewundert!) sondern ganz im Gegenteil eine Hommage an diese schönen, intelligenten, aber eben auch sehr leckeren Tiere.





Fußball-WM 2014: Mutige Astrologen mit mieser Trefferquote (bis jetzt)

15 06 2014

Auch der ein oder andere Astrologe hatte sich ja bereits im Vorfeld der WM geäußert, aber Webseiten, die sich so richtig durchgehend mit Voraussagen für die einzelnen Spiele beschäftigen habe ich derzeit nur drei gefunden, aber immerhin sind auf zwei dieser Seiten tatsächlich Voraussagen für alle Vorundenspiele zu finden, hier waren die Leute also mutig genug entsprechende Prognosen zu veröffentlichen. Bisher (aktuell läuft das zehnte Spiel der WM) ist die Trefferquote der beiden Sterndeuter jedoch nicht allzu beeindruckend: Nur bei jeweils drei der bisherigen Begegnungen lagen die Astrologen in der Tendenz richtig – überraschenderweise aber bei den gleichen drei Spielen: Brasilien-Kamerun, Chile-Australien und Italien-England – mit Sicherheit können die Astrologen mit irgendeiner Gestirnsstellung erklären, warum sie ausgerechnet bei diesen drei Spielen richtig lagen.

Während auf dieser indischen Seite nur vorausgesagt wird wer gewinnt oder ob das Spiel unentschieden endet, traut sich der Betreiber der „Astro-Arena“ sogar die Prognose der einzelnen Spielergebnisse zu. Klar, der Mann weiß selbst, dass er im Trüben fischt und schreibt:

Es bleibt aber dabei, noch ist es ein langer Weg bis sich mit Hilfe der Sportastrologie konkrete Ergebnisse vorhersagen lassen und eine hundertprozentige Sicherheit wird es wohl nie geben.

Hundertprozentige Sicherheit? Das erwartet ja niemand – aber immerhin ein besseres Ergebnis als durch reines Raten (unter Einbeziehung des eventuell vorhandenen Fußballsachcerstands) wäre schon ‚mal ein Ziel – aber davon sind die beiden Astrologieseiten derzeit weit entfernt. Mal sehen wie das am Ende der Vorrunde aussieht.

Die dritte Astrologie-Seite mit recht ausführlicher WM-„Berichterstattung“ kommt von „Loop!“ einer hier schon mehrfach erwähnten Online-Zeitschrift. Wer dort aber genaue Prognosen auf die Spielausgänge erwartet wird enttäuscht. Es dominieren wort- und konjunktivreiche Formulierungen, Vermutungen darüber wann irgendetwas geschehen soll – und netterweise auch bisweilen kleine Kommentare nach dem Spiel. So wie in diesem Beispiel, wo man im Text zum Spiel zwischen Uruguay und Costa Rica folgendes lesen konnte:

Spannend wird es dann nochmal gegen 17:25 h (22:25 unserer Zeit), ein wunderschöner Sonnenuntergang (Sonne am Ereignis-DC), flankiert von Merkur-IC beim Trainer von Uruguay und Sonne-AC bei Jorge Pinto, dem Trainer von Costa Rica. Sein innerer Sonnenaufgang steht damit nicht wirklich im Gleichklang mit dem aktuellen Zeitgeschehen, was eher auf einen Treffer für Uruguay hindeutet.

OK, war irgendwie nicht so ganz die richtige Vermutung, was zu folgendem kommentar führte:

(PS: Nach dem Spiel ist man immer schlauer, Costa-Rica gewinnt 3-1, schießt zwei Tore kurz nach dem Sonnenaufgang des Trainers. Passte also prima ins Zeitgeschehen…)

Ja klar, nachher passt’s ja sowieso immer …

 

PS: Frankreich schlägt Honduras, die Astro-Arena hat eben immerhin ihren 4. Treffer gelandet – während der indische Sterndeuter mit seinem prognostizierten Unentschieden daneben lag.








%d Bloggern gefällt das: