Nur noch wenige Tage, dann wird es für manche Menschen hierzulande wieder einmal nur ein Thema geben: Fußball! Obwohl, glaubt man dem selbst ernannten Bibelforscher Jean-Marc Joseph Rodrigue, dann wird es 2018 gar keinen Weltmeister (mehr) geben, da die Welt bereits mitten in der Vorrunde (am 24. Juni) wieder einmal ihr Ende finden soll. Aus der Augurenzunft sind mir bisher erst zwei Prognosen bekannt (ich schaue in den nächsten Tagen nochmal intensiver nach), und die sehen für den Titelverteidiger sehr gut aus. Sowohl der mexikanische „Seher“ Antonio Vázquez, als auch die Astrologin Susy Schädler aus Liechtenstein versprechen Löws Kickern den erneuten Titelgewinn.
Etwas ernsthafter nehmen es natürlich die eher akademischen Prognostiker, von denen auch dieses Mal wieder einige am Start sind. Bei Kickform.de wirbt man mit einer WM-Fußballformel, laut deren Beschreibung die Europameisterschaft „100.000 Mal durchgespielt“ wurde. Dass trotzdem Brasilien gewinnen soll überrascht dann doch. Hier die Top 5 bei kickform und die jeweilige Wahrscheinlichkiet für einen Titelgewinn:
- Brasilien (37%)
- Deutschland (17%)
- Spanien (15%)
- Frankreich (7%)
- Portugal (6%)
Bei dieser statistischen Prognose eines Teams um Achim Zeileis von der Universität Innsbruck sind die Unterschiede zwischen den Wahrscheinlichkeiten für die einzelnen Länder wesentlich geringer, aber das Ergebnis ist – nach 1000000 Simulationen – ähnlich:
- Brasilien (16,6%)
- Deutschland (15,8%)
- Spanien (12,5%)
- Frankreich (12,1%)
- Argentinien (ca. 8,3%)
Eine ganz andere Prognose gibt es auf giga.de. Für das Portal hat ein Youtuber namens GoldenFM das Turnier 100 mal durchgespielt und liefert folgende Reihenfolge:
- Belgien (22 Siege)
- Frankreich (17 Siege)
- Brasilien (15 Siege)
- Spanien (10 Siege)
- Deutschland (7 Siege)
Bei dem Spielehersteller EASports gibt es auch eine Prognose, und die sagt einen finalen Sieg Frankreichs im Finale gegen Deutschland voraus – mit 4:3 im Elfmeterschießen. Im Handelsblatt werden gleich mehrere Unternehmen genannt, die sich an einer Prognose der WM versuchen. Bei der DEKA-Bank hat Brasilien (7,7%) knapp die Nase vor Deutschland (7,3%), die Commerzbank sieht Deutschland mit 18,3% vorne und der Unternehmensberater Deloitte sieht Deutschland im Finale gegen Brasilien mit 2:1 siegen … … aber natürlich ist das Ganze nicht allzu bierernst zu nehmen.
Viel Spaß macht auch dieses Mal wieder die Seite fussballmathe.de. Dort sieht es – mit Standardeinstellung und 1000 Simulationen – bei den Top 5 wie folgt aus:
- Brasilien (27,23%)
- Deutschland (16,97%)
- Spanien (15,87%)
- Frankreich (8,49%)
- Argentinien (7,00%)
Aber man kann dort die Gewichtung der verschiedenen Parameter ändern und dann auch zu ganz anderern Ergebnissen kommen. Setzt man zum Beispiel die Parameter ELO-Punkte und Mannschaftswert auf völlig belanglos und bewertet nur nach dem Kriterium „Historische Ereignisse“ sehen die Wahrscheinlichkeiten ganz anders aus:
- Brasilien (20,10%)
- England (16,35%)
- Spanien (13,41%)
- Dänemark (8,32%)
- Deutschland (6,68%)
Auf jeden Fall macht das Spielen auf fussballmathe.de richtig viel Spaß. Für das firmeninterne Tippspiel unter den Kollegen habe ich dieses Mal – mangels vorhandenen Fußballkenntnissen – für die Vorrunde so lange mit dem Simulator herumgespielt, bis Portugal Gruppensieger war. Meine Frau und ich wollen ja während der WM mal wieder das beste Mainzer Fischrestaurant besuchen, und bei Fußballspielen der portugiesischen Nationalmannschaft gibt es dort immer ganz besondere Leckereien frisch vom Grill.
Die bei den letzten Fußballevents hier in epischer Breite aufgelisteten Orakeltiere müssen dieses Mal ohne meine Kommentare auskommen, es sei denn dabei gibt es sehr spannendes oder ungeheuer unterhaltsames Viehzeug – ansonsten ist diese Variante Abschreckung genug.
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