Bombendetektoren mit „Wünschelrutentechnik“: Hersteller verhaftet! (Updates)

24 01 2010

Im Novemer waren ernsthafte Zweifel an einem Gerät publik geworden, das im Irak zum Finden von Bomben und Sprengstoffen weit verbreitet zu sein scheint. Die Behauptungen, das Gerät könne Sprengstoffe noch in ein bis drei Kilometern Entfernung irgendwie „entdecken“ schien schon damals höchst fragwürdig, insbesondere da die britische Herstellerfirma nicht erklären konnte wie das Ganze funktioniert. James Randi hatte die Hersteller aufgefordert, die Fähigkeiten ihres Gerätes in einem Test zu zeigen, doch die wollten sich nicht darauf einlassen.

Inzwischen wurden die Bombendetektoren genauer untersucht, und das von der BBC ausgestrahlte Ergebnis bestätigt die Skeptiker in vollem Umfang:

Fazit: Ein leeres Plastikkästchen, das mit einer funktionslosen „Karte“ gefüttert werden muss …

Erste Konsequenzen wurden gezogen: laut Times wurde Jim McCormick – Chef des Herstellerunternehmens ATSC – inzwischen verhaftet (Update: gegen Kaution ist er offensichtlich wieder auf freiem Fuß) und diese „Geräte“ dürfen nicht mehr exportiert werden. Jim McCormick’s Umgang mit skeptischen Einwänden ist angesichts vieler Toter bei Bombenattentaten im Irak an Zynismus kaum zu überbieten:

We have been dealing with doubters for ten years. One of the problems we have is that the machine does look a little primitive.

Die bösen Skeptiker zweifeln an der Funktionsfähigkeit weil das Gerät „zu primitiv“ aussieht? Das kann man ja ändern:

We are working on a new model that has flashing lights.

Unfassbar! Mit ein paar bunt, blinkenden Lichtern kann man vielleicht kleinen Kindern Funktionsfähigkeit sugerrieren …

Mehr dazu gibt’s bei Skepchick!

… und ganz aktuell bei SpiegelOnline

… und Markus Kuhn, der die funktionslose Chipkarte untersucht hat, berichtet darüber in seinem Blog

… auch James Randi kommentiert


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