Wenn Hanf die Radioaktivität wegschwingen soll …

8 08 2013

… dann ist das natürlich schlicht und einfach hanebüchener BULLSHIT! Zur Zeit gibt es ja wieder so einige Meldungen über Fukushima, da passt es ja ganz gut wenn auf einer Facebookseite folgendes Bild zu sehen ist:

Der Mann, der (vor gut einem Jahr) behauptete so etwas könne ja irgendwie möglich sein, heißt Masaru Emoto und ist einschlägig bekannt, ja er gehört sogar zu den spirituellen Superstars, die vor gut zwei Jahren auf einer Top 100 Liste ausgewiesen wurden. Eigentlich hat er’s ja mehr so mit dem Wasser, von dem er behauptet, es könne „die Einflüsse von Gedanken und Gefühlen aufnehmen und speichern“ (Quelle: Wikipedia). Wie er das „beweist“, dazu kommen wir noch, aber zunächst mal gehts um seinen Senf Hanf zu Fukushima. Meine erste Frage war, hat er das wirklich so gesagt? Und wenn man den Untertiteln in folgendem Video glauben darf, dann lautet die Antwort uneingeschränkt „Ja“:

Nochmal zum mitlesen (ab 03:27min):

As a Hado researcher I made the following suggestion to Fukushima prefecture. It is the suggestion to plant a lot of hemp in the land of Fukushima. The plant, hemp, is prohibited in almost all places in the world, but I am supporting the movement for hemp to revive. Hemp has high frequency, and by its vibration, I think it has the effect and potentiality to purify the contaminated environment made by the radiation. Presently, the figure of Bequerel seems to be high, so I am very interested in it. I believe that the hemp fields will bring the eradication effect. The only concern is that Japanese government doesn’t show their interest or understandings. They would say that it’s outrageous and so we can be sometimes suppressed. So I would like to cooperate with people around the world who truly understand hemp and who know that „Hemp is nothing like that“, so we can advocate together the movement of hemp revival globally. 

Nun ja, ich kann nicht beurteilen, ob das Japanische richtig übersetzt wurde, aber wenn doch, dann scheint sich der Herr „Dr.“ Emoto (der Dr. stammt von einer indischen Titelmühle, das nur für die, die Links zu Psiram nicht anklicken mögen) nun an die Hanffreunde ranwanzen zu wollen. Er will also mit Leuten kooperieren, die den Hanf wirklich verstehen und mithelfen, dass Hanf wieder „richtig verstanden“ wird. Ob die aber tatsächlich auf die Frequenzen des Hanf abfahren und seine Schwingungen? Nicht vielleicht doch eher darauf, dass diese alte Kulturpflanze vielfältig verwendet werden kann und neben ihrer berauschenden Drogenwirkung als Faser- Heil- und Ölpflanze Verwendung findet (Quelle: Wikipedia)? Erwartet er, dass ihm jetzt die Hanffreunde weltweit die Füße küssen? Oder dass ihn die Freunde eines lässigen Joints jetzt als einen der ihren betrachten? Moment – würden die Jointfreunde überhaupt das Zeugs aus Fukushima rauchen wollen? Ja, ich weiß – die Reduzierung auf Hanf als Droge ist eine Verkürzung der vielfältigen Einsatzmöglichkeiten dieser Pflanze.  Aber dass diese Pflanze in der Lage wäre mit Hilfe ihrer „hohen Frequenz“ (welcher Art ist diese Frequenz? Frequenz ist das Mass einer Schwingung: was schwingt denn da????) und ihren Schwingungen (nochmal: was schwingt denn da???) die Radioaktivität in der Umgebung von Fukushima zu heilen das dürften auch die treuesten Hanffreunde nicht glauben wollen.

Emoto sollte doch lieber bei seinem angestammten Thema bleiben, bei der Beeinflußung des Wassers mit“Gedanken und Gefühlen„, oder auch mit Musik oder aufgeklebten Zetteln. Er behauptet sinngemäß, dass durch das Bekleben eines wassergefüllten Gefässes mit dem Wort „Liebe“ beim Trocknen viel schönere Kristalle entstehen, als wenn man das Gefäss mit dem Wort „Hitler“ beklebt. Oder wenn man dem Gefäß diese guten bzw. bösen Worte sagt, oder das Gefäß einfach andenkt … … wobei ich mich frage, ob das Wasser auch vor 200 Jahren beim Namen „Hitler“ schon kristallmäßig zusammengezuckt wäre … … wie dem auch sei, ich kann Emoto so oder so nicht unbedingt sympathisch finden. Hat er nicht recht (was wahrscheinlich ist, da seine „Experimente“ noch von niemandem nachgestellt werden konnten – er selbst spricht bisweilen bei bohrenden Nachfragen ja auch irgendwie von „Kunst“ … … immerhin, die Kristallbilder sind ja auch nicht unschön), dann veralbert er seine Fans, hat er Recht, dann foltert er bisweilen das gefühlvolle Wasser mit bösen Worten, und das könnte den Zorn des Wassers erregen und irgendwann ganz böse enden:

Emoto

(Quelle: http://grafikpolizei.wordpress.com/2013/07/04/neulich-in-emotos-wasserlabor/)

Beim Hanfanbau dürfte ihm solcherlei Gefahren nicht drohen, aber muss er das wirklich unbedingt  in Fukushima machen?


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3 responses

8 08 2013
Angst essen Verstand auf oder „Die Akte Aluminium“ @ gwup | die skeptiker

[…] Hanf die Radioaktivität wegschwingen soll, Wahrsagerchecks-Blog am 8. Juli […]

8 08 2013
Pseudowissenschaften, Wissenschaft und Demokratie @ gwup | die skeptiker

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8 08 2013
13 Globuli: Ministerin Steffens räumt ab beim Eso-Check @ gwup | die skeptiker

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