Öffentlich Rechtliche Zuschauerverdummung – WDR gefährdet Allergiker!

12 06 2014

Es ist gar nicht so lange her, dass ein namhafter Skeptiker in der wdr-Nachmittagssendung „daheim & unterwegs“ erklären durfte, was eigentlich an Homöopahie so dran ist: Nichts nämlich! Heute durfte dann eine Heilpraktikerin Werbung für eine homöopathische Reiseapotheke machen, und wenn man den Text zur Sendung liest, dann fällt man insbesondere bei folgendem Satz fast vom Stuhl, insbesondere wenn man Menschen kennt die eine Allergie gegen Bienengift haben:

Apis

Das Gift der Honigbiene. Es wird bei Stichwunden aller Art, besonders aber bei Bienen- oder Wespenstich verabreicht, auch bei allergischer Reaktion darauf.

Das ist schlicht und einfach lebensgefährlich, denn wie schreibt die Wikipedia zum Bienengift:

Eine besondere Gefährdung besteht für Menschen, die an einer Insektengiftallergie leiden: Für sie kann selbst ein einzelner unbehandelter Stich tödliche Folgen haben. Allergologen schätzen die Häufigkeit der Insektengiftallergien auf 1 % der Bevölkerung.

Schauen wir einfach ‚mal nach, was in diesem Fall für Menschen mit einer solchen Allergie emfohlen wird:

Zur Selbstbehandlung bei erneutem Stich erhält der Patient ein sogenanntes „Notfallset“, welches folgende Medikamente beinhaltet:

Das zeitliche Vorgehen der Applikation erfolgt nach der oben gelisteten Reihenfolge: unmittelbar nach dem Stich werden das Antihistaminikum und das Glukokortikoid eingenommen. Adrenalin wird erst dann via Autoinjektor verabreicht, wenn über Hautreaktionen hinausreichende systemische Symptome auftreten (z.B. Atemnot, Schwindel, Übelkeit). In der Schweiz wird abweichend hierzu bereits bei einer generalisierten Hautreaktion zur Verabreichung von Adrenalin intramuskulär geraten. Allgemein gilt, dass unverzüglich ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden muss.

Von kleinen Zuckerkügelchen steht da nichts, und das ist auch gut so, denn – siehe oben …

 


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5 responses

12 06 2014
ballabomm

Das versteh ich jetzt nicht: Wenn jemand homöopathisches Bienengift nimmt, nimmt er ja nur Zucker ein. Das löst bei einem Bienengift-Allergiker aber keinen Allergieschock aus, ist also nicht lebensgefährlich. Helfen tuts natürlich auch nicht…

12 06 2014
wahrsagercheck

Ganz einfach: wer als Bienengift Allergiker einen Bienenstich mit Globuli behandelt gefährdet schlicht und einfach sein Leben …

12 06 2014
Elke

Danke Michael, ich bin hier selbst massiv betroffen, habe zwei Anaphylaktische Schocks hinter mir. Beim ersten hatte ich innerhalb weniger Minuten Luftnot, wurde schnell zum Hausarzt um die Ecke gefahren, Adrenalin- und Fenistil-Infusionen gab es sofort, dann viele Flaschen Cortison auf der Intensivstation im KH. Beim zweiten Schock wurde der Notarzt gerufen, gleiches Prozedere, nur weniger Cortison im KH.
Es muss ganz schnell gehen, deswegen das Notfallset zur Überbrückung bis man einen Arzt oder ein Krankenhaus erreicht. Mit dem Set ist es nicht getan und Spuren des Giftes reichen aus, um einen Schock auszulösen. .
Das Gift der Honigbiene. Es wird bei Stichwunden aller Art, …
Würde ich jetzt Apis D6 bei Stichwunden von irgendwelchen anderen Viechern einnehmen, könnte das einen Schock auslösen. Ich werde es aber sicher nicht austesten. Dazu braucht es aber dringend Klärung!
Aber auch folgendes aus der Reiseapotheke der HP ist der Hammer:
Cantharis bei Verbrennungen und Sonnenbränden zweiten Grades (wenn Blasen und Brennen auftreten). Cantharis wirkt auch gegen Verätzungen, Verbrühungen und brennend schmerzende Blasenentzündungen.

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