Prognosen 2016: Frau Teissier korrigiert sich – und sieht wieder schwarz

13 01 2016

Elizabeth Teissier, inzwischen 77 Jahre alte „Star-Astrologin“, durfte für die „Schweizer Illustrierte“ wieder einmal in die Zukunft blicken (beim Blick gibt’s eine Kurzfassung ihrer Prognosen) – und schon die Überschrift ist fast eine Sensation. „Ich war zu optimistisch“ lässt sich Frau Teissier zitieren – und bezieht sich dabei auf ihr Buch „2012 – 2016  Weltkrise und Neubeginn“ aus dem mvg-Verlag (ISBN 978-3-86882-250-2 ), das mir auch vorliegt- Dort hatte sie ja bereits Prognosen für 2016 veröffentlicht, aber mit denen sie heute nicht mehr so ganz zufrieden zu sein. Den Grund erklärt sie folgendermaßen:

Als ich das Buch 2011 schrieb, waren weder die Krise in der Ukraine noch die Bedrohung durch den IS ein Thema.

Tja, vorausgesehen hatte sie das also nicht! Und natürlich meinte sie zu ihrer damaligen „Prognose“:

Mit heutigem Wissen würde sie konkreter ausfallen.

Was für eine Blamage! Sie gibt sogar zu, dass sie damals nichts Konkretes vorausgesagt hat. Später dazu mehr, aber erst ‚mal zu ihren aktuellen Prognosen für 2016. Konkret ist da allerdings gar nichts:

Die Sterne zeigen an, dass ein Wandel eintreten wird. Wie aber dieser Wandel ausfällt, hängt von der Weisheit oder der Verrücktheit der Menschen ab.

Und wenn es dann um ein konkretes Thema geht (den nicht voraus gesehenen IS) …

Aber das Horoskop der Terrororganisation deutet darauf hin, dass der IS weiteren Zulauf bekommt – speziell im Januar und zwischen Mai und August. Lediglich im kommenden Oktober könnte er herbe Niederlagen einstecken.

… dann wird das mit der „Niederlag“e gleich wieder kräftig relativiert:

Möglicherweise in Bezug auf die Finanzen. Oder eine schwierige strategische Entscheidung teilt die Anhänger in zwei Lager.

Die üblichen Schwarzsehereien fehlen natürlich nicht:

Möglich sind Umweltprobleme, Epidemien, Kriegshandlungen mit Giftstoffen oder eben Völkerwanderungen.

Und es gibt noch mehr Schwurbel:

Nach Januar kommt zusätzlich der rückläufige Mars im April, Mai und Ende August, der die Dissonanz zwischen Saturn und Neptun noch aktiviert und kriegerische Ausschreitungen ermöglicht. Die gute Nachricht: Mitte März und Ende Juni ist der harmonische Zyklus Jupiter-Pluto wirksam, vielleicht bedeutet dies neben guten wirtschaftlichen Nachrichten auch wichtige Reformen für die Umwelt. Eine weitere positive Phase: Weihnachten!

Immerhin, Weihnachten soll positiv werden. Gar so groß ist der Unterschied zu ihrem Buch aus dem Jahr 2011 übrigens gar nicht, denn auch dort beginnt der Text für 2016 mit ein paar Schwarzsehereien für den Jahresbeginn:

Der Januar (bereits um den 10,. dann um den 24.) kündigt sich jedoch stürmisch und bedrohlich an: In der Luft liegt ein Ereignis in Verbindung mit unglücklichen Umständen, vielleicht in Zusammenhang mit Reisen, mit der Luftfahrt oder der Atomkraft/Erdbeben – auch ein verheerendes Attentat wäre denkbar.

Ja, denkbar ist Vieles …. …. für den weiteren Verlauf hatte sie dann aber wohl versehentlich eine rosarote Brille aufgesetzt:

Es steht für eine allgemeine Wiedergeburt, mit soziopolitischen und wirtschaftlichen Auswirkungen, aber auch im Hinblick auf die sexuellen Sitten und die Bioethik.

Was das genau bedeuten soll ist mir zwar nicht klar, aber auf jeden Fall sollte es besser werden:

So gesehen bringt die Zeit Ende Juni auf kollektiver Ebene einen echten Lichtblick, weil viele Bereiche unserer Zivilisation verbessert werden.

Und noch mehr gute Nachrichten:

Der Sommeranfang2016 scheint eine spektakuläre Währungs- und Wirtschaftsregulierung möglich zu machen, vielleicht aber auch interplanetare Reisen.

Kurz gesagt sieht man das Ende des Tunnels, vielleicht auch dank der Entdeckung neuer Energiequellen und einer gerechteren Regulierung bzw. Gesetzgebung im Währungs- und Finanzbereich.

Wow! Alles sollte gerechter werden, sagte Teissier damals, 2011. Danach ist ihr aber die rosarote Brille doch wieder entglitten:

[…] geht Europa erneut durch eine kritische Phase […] mögliche Epidemien oder Katastrophen mit Bezug zum Wasser […] die Gefahr von Erdrutschen oder anderen schweren Prüfungen […] eine größere Katastrophe mit Bezug zu Wasser, eine Epidemie oder Umweltverschmutzung […] Katastrophen für das Kollektiv befürchten – in Verbindung mit dem Weltraum (Flug- oder Luftfahrtunfälle?) […] in einem unruhigen und aufrührerischen Klima, das für Attentate ebenso förderlich ist wie für Naturkatastrophen in der Art von Erdbeben, Erdrutschen oder Orkanen

Fazit: Es ist schon lustig wenn Frau Teissier zum Einen selbst zugibt dass ihre alten Prognosen nichts Konkretes beinhalteten, dann aber auch in ihrer neuen Prognose völlig unkonkret vor sich hin schwurbelt. Aber was will man auch von einer Frau erwarten, die nicht einmal vorausgesehen hat, dass sie bei einer Zugfahrt ausgeraubt werden wird, obwohl sie vorher in die Sterne schaute …

(Elizabeth Teissier ist in dieses Mal die Nummer 12 der Astrologen / Wahrsager / Hellseher für 2016)

PS: Dass man sie als „Doktorin der Soziologie“ auch noch fragt, wie sie sich den Erfolg des IS bei Jugendlichen erklärt ist nahezu grotesk! Ihren Doktor hatte Frau Teissier seinerzeit für eine lächerliche Verteidigung der Astrologie bekommen, die von zahlreichen Wissenschaftlern heftig kritisiert wurde …


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2 responses

13 01 2016
13 01 2016
wahrsagercheck

@Mr. Mir
sehr schöne Prognosen! Nehme ich natürlich auch in meine Liste auf!

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